Imagewandel hat Konsequenzen
SBB auf Tauchstation

Die SBB leisten sich die grösste Forschungsabteilung zu selbstfahrenden Fahrzeugen. Darüber sprechen wollen sie aber nicht.
Publiziert: 03.03.2021 um 13:10 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2021 um 07:54 Uhr
Guido Schgätti

Die Corona-Krise hat die Umsätze der ÖV-Betreiber einbrechen lassen. Experimente mit selbstfahrenden Fahrzeugen haben derzeit nicht oberste Priorität. Das gilt besonders für die SBB. Laut Experten leisten sie sich zwar die grösste Innovationsabteilung im Land, gegen aussen lassen sie sich aber nicht in die Karten blicken. Direkte Gespräche werden abgeblockt, man wolle vor allem das Kernangebot Bahn stärken, lautet die Parole.

Chefwechsel soll auch Imagewandel sein

Dahinter steckt der Imagewandel, den die SBB mit dem Wechsel von Tausendsassa Andreas Meyer (59) zum neuen Chef Vincent Ducrot (58) unterstreichen: Sie wollen wieder brave Bähnler sein statt ein Google auf Schienen. Pünktlichkeit und Sauberkeit zählen mehr als Dynamik und Innovation. Es dürfte vor allem Show sein. Auf Dauer können es sich die SBB nicht leisten, den Zug in die automatisierte Zukunft zu verpassen.

Ducrot verkörpert die neue Biederkeit perfekt, doch nur äusserlich. Tatsächlich ist er mehr als nur aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien. Vor seinem Wechsel war er Chef der Freiburger Verkehrsbetriebe TPF, die bei selbstfahrenden Fahrzeugen durch Hyperaktivität auffallen. Es dürfte mit ein Grund gewesen sein, weshalb Ducrot den wichtigsten Bähnler-Posten der Schweiz erhielt.

Unter der Führung von Vincent Ducrot lancierten die Freiburger Verkehrsbetriebe TPF verschiedene Versuche mit selbstfahrenden Bussen.
Foto: keystone-sda.ch
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