In drei Monaten
Swatch bringt Smartwatch

Swatch macht Apple Konkurrenz. Nick Hayek lanciert seine eigene Smartwatch.
Publiziert: 06.02.2015 um 09:12 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:49 Uhr
Nick Hayek holt zum Schlag gegen Apple aus.
Foto: Sabine Wunderlin
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Von Vinzenz Greiner

«Geduld!», bat sich Swatch Group-Chef Nick Hayek noch Ende Januar aus. Es werde eine Smartwatch von Swatch geben, auf einen genauen Zeitpunkt wollt er sich im grossen Sonntagsblick-Interview vom 25. Januar nicht festlegen.

Doch nun ist Hayek selbst unruhig geworden: Wie «Bloomberg» berichtet, will der Uhrenhersteller innerhalb der nächsten drei Monate eine eigene Smartwatch auf den Markt bringen. Die Uhr soll über Near Field Communication (NFC) mobiles Bezahlen ermöglichen und mit Windows- und Android-Software laufen. Es soll eine Version mit und eine ohne Bildschirm geben.

Die neue Smartwatch werde laut Hayek in zwei Ländern lanciert: «in einem ganz kleinen und in einem ganz grossen...», sagte der Swatch Group-Chef dem Sonntagsblick.

Hayeks Umschwenken überrascht viele, da er lange als Smartwatch-Skeptiker galt. Doch es gibt Gründe für seine Umdenken: Das Unternehmen Apple aus Kalifornien will im April die hauseigene Apple Watch an die Handgelenke der US-amerikanischer Kunden bringen.

Nick Hayek will Tim Cook nicht kampflos den US-Markt überlassen

Swatch, das zeigen die erhöhten Marketingausgaben vom vergangene Jahr für die USA, will weiter einen Fuss im amerikanischen Markt behalten. Vergangenen Herbst griff er den Apple-Chef Tim Cook an: Unter Steve Jobs hätte Apple niemals ein Produkt präsentiert, das nicht massentauglich sei. Nick Hayek will Tim Cook offenbar nicht kampflos das Feld überlassen.

«Apple ist nicht die einzige Firma, die eine Smartwatch auf den Markt werfen wird», erklärte Hayek im Sonntagsblick-Interview. Smartwatches seien kein Risiko-Geschäft, sondern eine Riesen-Chance, da sie herkömmliche Uhren nicht ersetzen, sondern neue Märkte eröffnen würden.

Diese neuen Märkte braucht Hayek: Der Gewinn der Swatchgroup brach im letzten Jahr um über 26 Prozent ein. Einzelne Marken der Swatch Group nehmen bereits Preiserhöhungen um bis zu 7 Prozent vor.

Ganz neu ist das Smartwatch-Geschäft für Hayek übrigens nicht. Bereits 2003 hatte Swatch gemeinsam mit Microsoft die Paparazzi-Uhr entwickelt. Der Stromverbrauch, so Hayek im Interview mit dem Sonntagsblick, bleibe «ein grosses Problem».

Das will Swatch nun gelöst haben. Laut «Bloomberg» solle es nicht einmal mehr nötig sein, die neue Smartwatch aufzuladen.

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