Industrie
Gewerkschaft befürchtet Abbau bei General Electric in der Schweiz

Der angeschlagene US-Konzern General Electric (GE) verordnet sich eine Schrumpfkur. Tausende Stellen sollen gestrichen werden. Zu den Folgen für die Schweiz sagt GE nichts. Die Gewerkschaft Syna erwartet jedoch einen Abbau.
Publiziert: 13.11.2017 um 17:56 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:25 Uhr
General Electric verpasst sich eine Schrumpfkur.
Foto: KEYSTONE/AP/THIBAULT CAMUS

Die bisherige Komplexität der Konzernstruktur «schadet uns», erklärte der neue Unternehmenschef John Flannery am Montag an einer Investorenkonferenz in New York.

GE werde künftig «simpler» strukturiert und «fokussierter» sein. Auch wird die Dividende erstmals seit 2009 gekürzt. Der Mischkonzern will sich künftig auf die Bereiche Luftfahrt, Gesundheit und Energie konzentrieren.

Teile des Verkehrs- sowie auch des Strombereichs sollen verkauft werden. Die Kürzungen machen auch vor dem Verwaltungsrat des Konzern nicht halt: Er wird von 18 auf zwölf Mitglieder gestutzt.

Die Bezüge der Konzernleitung sollen künftig an die Entwicklung des Unternehmens sowie der Aktie gekoppelt werden.

Zugleich wird die Ausschüttung an die Aktionäre nach Angaben um die Hälfte auf nunmehr zwölf Cent pro Aktie reduziert. GE habe sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, erklärte Flannery. Angesichts der Liquiditätslage von GE handle es sich jedoch um die «richtige Entscheidung».

Über die Auswirkungen auf die Schweiz konnte der Kommunikationsverantwortliche, Bernd Eitel, für GE Deutschland und Schweiz keine Angaben machen. GE informiere, wenn es konkrete Nachrichten gebe.

«Für uns steht fest, dass es auch in der Schweiz zu einem Abbau kommen wird», sagte Mathias Regotz, Leiter Sektor Industrie der Gewerkschaft Syna auf Anfrage der sda. Allerdings lasse sich das Ausmass überhaupt noch nicht abschätzen.

Dass GE an den Sparten Energie und Gesundheit festhalten wolle, sei positiv für die Schweizer GE-Standorte Birr, Oberentfelden und Baden im Kanton Aargau sowie den kleinen GE-Standort im Tessin.

Pessimistisch stimmten Regotz die Pläne zur Verschlankung der Kostenstruktur. Das bedeute nichts Gutes für den Standort Schweiz mit seiner hohen Kostenstruktur. Im schlimmsten Fall würde GE wohl die Produktion und Service in der Gas- und Wasserkraft in einem anderen europäischen Standort konzentrieren, sagte er weiter.

GE Schweiz beschäftigt rund 4500 Angestellte. Regotz erwartet, dass GE die Sozialpartner bei einem allfälligen Umbau involviert werden.

Der Börsenwert des Mischkonzerns war seit Januar um mehr als hundert Milliarden Dollar geschmolzen. Flannery trat im August mit dem Auftrag an, dem 125 Jahre alten Unternehmen neuen Schwung zu verleihen.

In den vergangenen Jahren hatte sich GE bereits von diversen Unternehmensbereichen getrennt, darunter dem Filmstudio Universal, dem Fernsehsender NBC oder der Produktion von Haushaltsgeräten.

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