Wo früher Erholung oder Abenteuer im Vordergrund standen, zählt heute die perfekte Inszenierung vor der Kamera. Geschichten wie jene von SAC-Hüttenwartin Claudia Freitag, über die Blick berichtete, zeigen: Die Ansprüche an Ferienorte wachsen. Und liegen mittlerweile weit über bescheidenen Berghütten in den Alpen. Dieser Trend hat Freitag nicht nur die Freude am Job gekostet, sondern führt auch zu immer mehr Touristenscharen, die in die kleinen Schweizer Örtchen strömen – genau wie am Limmerensee im Kanton Glarus. Blick zeigt dir, welche Orte zu den beliebtesten Insta-Hotspots der Schweiz zählen.
Das Gasthaus Aescher in Appenzell Innerrhoden springt einem wegen seiner aussergewöhnlichen Lage – direkt am Fels der Höhlen des Wildkirchli – ins Auge. Obwohl das Berghüttli bereits in den 2010er-Jahren zum weltbekannten Reiseziel wurde, ist es auch heute noch ein Must-visit für viele Influencer. Zusammen mit dem idyllischen Seealpsee im Appenzell sorgt der Hotspot jährlich für zahlreiche Touristen, die auf der Suche nach dem perfekten Schnappschuss sind.
Netflix-Serie führt zu Ansturm
Spätestens seit dem Boom der koreanischen Netflix-Serie «Crash Landing on You» ist das beschauliche Iseltwald am Brienzersee (BE) kein Geheimtipp mehr. Die malerische Landschaft zieht Tausende Influencer und Fans an, weshalb das Dorf eine fünffränkige Gebühr eingeführt hat, um den Ansturm zu bremsen.
Die spektakuläre Hängebrücke Goms-Bridge in Bellwald (VS) ist mit ihren 280 Metern Länge und eineinhalb Meter Breite nicht nur massiv, sondern auch inklusiv. So ist es Abenteurern und Instagram-Enthusiasten das ganze Jahr über möglich, die Brücke auch mit dem Velo oder im Rollstuhl barrierefrei zu passieren.
Den Hängebrücken-Spitzenplatz in puncto Länge besetzt die Charles Kuonen Hängebrücke, die mit ihren 494 Metern die längste Fussgänger-Hängebrücke der Welt ist. Weitere Social-Media-Hotspots sind die kristallklaren Seen Cauma- und Blausee oder das traditionsreiche Hotel Belvédère auf dem Furkapass.
Hype-Orte variieren ständig
Die Beliebtheit der Orte variiere aber ständig, erklärt ein Sprecher von Schweiz Tourismus auf Anfrage. Je nach Jahreszeit, Trends oder Interessen nähmen Influencer mal das eine, mal das andere Reiseziel ins Visier, weiss er.
Obwohl die Menschenmengen zum Verdruss von so manchem in die Dörfchen und Bergdestinationen strömen, sind sie für die Tourismusbranche essenziell.