Internes Dokument zeigt – Ems-Chemie bleibt Linie treu
Martullo-Blocher will die Masken nicht fallen lassen

Die Maskenpflicht am Arbeitsplatz ist ab Donnerstag aufgehoben. Nicht aber bei der Ems-Chemie. Magdalena Martullo-Blocher will die Masken noch nicht fallen lassen, wie Blick erfahren hat. Die SVP-Nationalrätin bleibt ihrem Kurs treu.
Publiziert: 16.02.2022 um 20:38 Uhr
Nicola Imfeld

Der Bundesrat beendet fast alle Corona-Massnahmen. Ab Donnerstag fällt die Zertifikatspflicht weg – auch die Masken verschwinden an den meisten Orten. So wird auch die Maskenpflicht am Arbeitsplatz aufgehoben. Die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schweizweit dürften aufatmen. Endlich wieder ohne Maske arbeiten!

Nicht so bei der Ems-Chemie. Hier dürfte sich die Freude über den Bundesratsentscheid in Grenzen halten. Das Unternehmen von SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (52) verschickt noch am Mittwoch-Nachmittag eine interne Mitteilung, die Blick zugespielt wurde.

Der Titel der Nachricht: «Massnahmen bleiben bis auf Weiteres bestehen!» Die Maskentragepflicht in Innenräumen werde aufrechterhalten. Weiter seien auch die Abstandsregeln und gängigen Hygienemassnahmen weiter einzuhalten. Und alle 30 Minuten solle gelüftet werden.

Die Maskenpflicht fällt ab Donnerstag am Arbeitsplatz. Die Ems-Chemie hält aber daran fest, wie dieses interne Dokument zeigt, das Blick vorliegt.
Foto: BLICK-Leserreporter
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Betriebsfluss aufrecht erhalten

Begründet wird dieser Schritt mit der Anzahl Neuinfektionen in den Kantonen Graubünden und Thurgau, die nach wie vor hoch ist.

«An unseren Produktionsstandorten Domat/Ems und Romanshorn zirkulieren täglich Hunderte Mitarbeitende und Externe, was ein hohes Risiko für Ansteckungen mit sich bringt», heisst es im internen Schreiben. Um die Aufrechterhaltung der Betriebe zu gewährleisten, sehe sich die Ems-Chemie zu diesem Schritt gezwungen.

Masken-Streit im Parlament

Martullo-Blocher bleibt also konsequent. Sie war die erste Politikerin, die im Frühling 2020 eine Maske trug. Dafür wurde sie von der damaligen Ratspräsidentin Isabelle Moret (51) sogar des Saales verwiesen. Die FDP-Nationalrätin sah die Ordnung im Saal gestört.

«Ich hätte nie gedacht, dass man mir verbietet, mich zu schützen», enervierte sich die Unternehmerin damals im Blick. Wenige Wochen später gab ihr der Verlauf der Coronavirus-Pandemie Recht.

Nicht jeder Ems-Mitarbeiter muss Maske tragen

Das Unternehmen von Martullo-Blocher bestätigt die Blick-Recherchen: «Am grossen Produktionsstandort Domat/Ems, wo über 1'000 Mitarbeitende und zahlreiche Externe an Ausbauinvestitionen beschäftigt sind, gilt vorderhand weiter die Maskenpflicht., sagt Ems-Sprecher Conrad Gericke.

Dies um präventiv grössere Personalausfälle zu verhindern und so den Betrieb und die Betriebssicherheit jederzeit zu gewährleisten. Er stellt aber klar: «Für unsere anderen Standorte in der Schweiz wird die Maskenpflicht gemäss Bundesrat ab morgen aufgehoben.»

Wann die Maskenpflicht für die über 1000 Mitarbeitenden in Domat/Ems aufgehoben wird, ist ungewiss. Möglich, dass mit Martullo-Blocher ausgerechnet eine SVP-Politikerin die Erste und Letzte war, die in der Schweiz auf die Maske gesetzt hat.

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