Kaffee-Gigant Tim Hortons in den Startlöchern
«Kanadischer Starbucks» nimmt Anlauf für die Schweiz

Kommt nach Burger King und KFC bald mit Tim Hortons noch ein Fast-Food-Riese in die Schweiz? Auf dem Papier ist es schon Tatsache. Jetzt mehren sich Zeichen, dass ein Markteintritt kurz bevorsteht.
Publiziert: 16.01.2019 um 02:22 Uhr
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Aktualisiert: 09.02.2019 um 21:58 Uhr
Schon seit gut zwei Jahren ist die kanadische Kaffee- und Fast-Food-Kette in der Schweiz als Unternehmen eingetragen. Jetzt kommt Bewegung in die Sache.
Foto: Tim Hortons
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Julia Fritsche und Ulrich Rotzinger

Ein Mini-Donut mit Schoggi und gleich noch eine mundgrosse Portion mit Zitrone, dazu ein Kaffee: Der Besuch in einem Tim Hortons ist eine kalorienreiche Sache. Das süsse Sortiment ergänzen bei der kanadischen Kaffee- und Fast-Food-Kette Sandwiches, Suppen und Salate. All das gibts bisher für Schweizer allerdings nur bei einem Aufenthalt im Ausland.

Seit Ende 2016 ist Tim Hortons zwar im Schweizer Handelsregister mit Adresse in Baar ZG eingetragen. Dann haben die Kanadier aber lange nichts von sich hören lassen. Doch jetzt mehren sich die Zeichen, dass eine Expansion in der Schweiz kurz bevorsteht.

So hat die Firma im Januar sieben Begriffe im Schweizer Markenregister eintragen lassen. Drei davon tragen «Tim Hortons» im Namen. Hinterlegt ist unter anderem die «Verpflegung von Gästen in Cafeterias und Coffee Shops» und der «Betrieb von Kaffeebars».

Brasilianer haben das Sagen

Hinterlegt wurde zudem «Iced Capp». Eis-Cappuccinos verfeinert mit Kaffee oder sogar Frucht-Smoothies sind eines der Markenzeichen von Tim Hortons. Zuletzt haben die Markenanwälte auch «Smile Cookie» eingetragen, die Wohltätigkeitsorganisation des Kaffee-Riesen.

Für einen baldigen Markteintritt sprechen auch die zahlreichen Wechsel an der Unternehmensspitze Ende 2018. So übernahm ein Brasilianer mit Wohnsitz in der Schweiz im Dezember als Vorsitzender der Geschäftsführung. Auch der Geschäftsführer stammt aus Brasilien.

Schliesslich hat das Unternehmen erst vor wenigen Tagen die KPMG als Revisionsstelle eingesetzt. Zuvor hatte man auf eine eingeschränkte Revision verzichtet. Dies ist Kleinstfirmen mit nur wenigen Mitarbeitern unter gewissen Voraussetzungen erlaubt.

Tim Hortons selbst will mit den Plänen für die Schweiz nicht herausrücken. Einen baldigen Markteintritt wollte das Unternehmen auf BLICK-Anfrage weder bestätigen noch dementieren. 

Von Hockey-Profi gegründet

Beschäftigt ist die Kaffee- und Fast-Food-Kette derzeit mit dem Markteintritt in China. Im Reich der Mitte wollen sie innert zehn Jahren 1500 Shops eröffnen. Man sei nun fast bereit für die Expansion, verkündete CEO Alex Macedo vergangene Woche. 

Weltweit gehören aktuell über 4700 Standorte zur Kette – in Kanada, den USA, aber auch etwa in Grossbritannien, Spanien, im Oman und auf den Philippinen. Gegründet wurde das Unternehmen 1964 in Hamilton in der kanadischen Provinz Ontario. Gründer Tim Hortons (†1974) war gleichzeitig auch Eishockeyprofi und spielte etwa für die Top-Klubs Toronto Maple Leafs, New York Rangers und Pittsburgh Penguins.

Schon bald nach der Gründung holte Tim Horton einen Geschäftspartner ins Boot. Dieser übernahm nach Hortons Tod die Kette und verhalf ihr zum Erfolg. 2014 fusionierte die Kaffee- und Fast-Food-Kette mit Burger King. Seither operieren die beiden Unternehmen unter dem Dach der gemeinsamen Muttergesellschaft Restaurant Brands International. Diese gehört mehrheitlich einer Investmentgesellschaft aus Brasilien.

Kein Wunder also, haben auch beim Schweizer Tim-Hortons-Ableger Brasilianer das Sagen.

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