Swiss-Piloten verdienen im Rahmen des neuen Gesamtarbeitsvertrags zwischen 89'000 und 220'000 Franken Lohn, abhängig vom Dienstalter und Flugzeug. Damit zählt Swiss im europäischen Vergleich zu den am besten bezahlenden Fluggesellschaften.
In den USA haben die Piloten hart um neue Löhne verhandelt. Und bei den Fluggesellschaften Gehör gefunden. So haben die Cockpit-Crews von Delta Air Lines kürzlich einen Deal ausgehandelt, der ihnen 34 Prozent mehr Gehalt in den kommenden vier Jahren zusichert. Andere Airlines ziehen nach, wie das Fachportal «Aerotelegraph» meldet. So sei etwa American Airlines bereit, bei den Löhnen nachzuziehen. Und zwar mit Lohnsteigerungen von bis zu 40 Prozent in den kommenden vier Jahren.
Damit könnten Flugkapitäne beider Geschlechter auf Kurz- und Mittelstrecken bis zu 475'000 Dollar im Jahr verdienen, also rund 447'000 Franken. Bei Langstrecken-Piloten könnte die Lohnsumme im Maximum sogar bis auf 590'000 Dollar (rund 555'000 Franken) steigen. Fast das Dreifache der Löhne bei Swiss!
Pilotenmangel nützt den Captains
Unter Dach und Fach ist das noch nicht. Doch die Delta-Konkurrenten – nebst American zählt auch noch United Airlines zu den Giganten – müssen fast nachziehen.
Zum einen, weil der Mangel an Pilotinnen und Piloten den Kampf um Arbeitskräfte verschärft. Das Momentum liegt in diesem Fall bei den Arbeitnehmenden. Zum anderen aber auch, weil die US-Fluggesellschaften in den höheren Löhnen nicht nur Nachteile sehen. Höhere Löhne bei den grossen Airlines würden auch zu höheren Lohnansprüchen bei Billigfluggesellschaften führen, und damit deren Ticketpreise erhöhen, mutmasste etwa United-CEO Scott Kirby.
Bei United gibt es bislang keine Einigung im Lohndisput. Die Richtung der Lohnentwicklung scheint aber klar. Und schafft Begehrlichkeiten: So hat etwa die Gewerkschaft von Air Canada bereits ein «peinliches Lohngefälle» zu den USA beklagt.
