Es müsste inzwischen jedem einleuchten: Eine Maske vor Mund und Nase ist eine physische Barriere gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Also kann es durchaus Sinn machen, das Tragen von Masken zu verordnen. In bestimmten Regionen, bei bestimmten Anlässen und in bestimmten Räumlichkeiten.
Zu diesem Schluss kommen Ökonomen der Simon-Fraser-Universität im kanadischen Burnaby bei Vancouver in einer Studie, die soeben vom National Bureau of Economic Research in den USA veröffentlicht wurde. Ihre Erkenntnis konkret: Das Tragen von Masken verringert die Anzahl der Corona-Ansteckungen um mindestens einen Viertel, vielleicht sogar um fast die Hälfte.
Mit der Schweiz vergleichbar
Ihre Erkenntnisse stützen die Forscher auf die Ausbreitung des Virus in Kanada. Der Vorteil: Wie im Moment in der Schweiz verteilte sich die Einführung einer mehr oder weniger rigorosen Maskenpflicht über mehrere Monate. Auch in Kanada waren nicht alle Provinzen von Anfang an bei der Maskenpflicht dabei – so wie in der Schweiz im Moment jeder Kanton autonom über die Einführung und Reichweite der Maskenpflicht entscheidet.
Das heisst, die Ökonomen konnten die Entwicklung der Corona-Ansteckungen über Wochen mit und ohne Maskenpflicht vergleichen. In den kanadischen Provinzen sank die Zahl der Corona-Fälle dank der Maske um 36 bis 46 Prozent.
«Wirksame politische Massnahme»
Diese Resultate verknüpften die Kanadier mit anderen internationalen Studien und kommen so zur Überzeugung, dass die Maskenpflicht ein sehr wirksames Instrument sein kann: «Zusammengenommen deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass das Tragen von Masken an öffentlichen Orten eine wirksame politische Massnahme ist, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen», zitiert die «Welt» die Forscher. «Wobei zumindest kurzfristig nur geringe wirtschaftliche Störungen damit verbunden sind», folgern die Ökonomen. (koh)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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