Kanton Zug ist das Norwegen der Schweiz
Diese 5 Fakten zur Elektromobilität musst du wissen

Im Kantonsranking zur Elektromobilität in der Schweiz macht sich ein Stadt-Land-Graben breit. Blick hebt die fünf wichtigsten Fakten heraus. Mit einem absehbaren Spitzenreiter und einem klaren Schlusslicht.
Publiziert: 11.12.2023 um 19:22 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2024 um 14:19 Uhr
Der Kantonsvergleich von AutoScout24 zeigt, wie es um die Elektromobilität in der Schweiz steht.
Foto: imago/Michael Eichhammer
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Elektroautos sind in der Schweiz auf dem Vormarsch. Im September hatte jedes fünfte neu zugelassene Auto einen elektrischen Antrieb. Eine Analyse von AutoScout24 zeigt aber massive Unterschiede in unserem Land. Blick zeigt dir, wie es in deinem Kanton aussieht.

Schweizweit noch ein Marathon

Im Gesamtmarkt steht noch eine weite Strecke vor der E-Autobranche. Nur 3,3 Prozent der Personenwagen auf Schweizer Strassen sind rein batterieelektrisch. Benzin- und Dieselfahrzeuge weisen einen Anteil von 62 respektive 26,8 Prozent auf. Zum Vergleich mit dem Spitzenreiter: In Norwegen sind vier von fünf neu zugelassenen Autos elektrisch – Tendenz weiter steigend. Der Anteil auf den Strassen beträgt knapp 23 Prozent.

Zug ist das Norwegen der Schweiz

Unter den Kantonen kann Zug am ehesten mit Norwegen mithalten. Mit 6,8 Prozent weist er den höchsten Elektrofahrzeuganteil auf. Alberto Sanz de Lama, Chef bei AutoScout24, sieht mehrere Faktoren für den für die Schweiz hohen Wert: «Die durchschnittlich hohe Kaufkraft und die gute Ladeinfrastruktur sind nicht die einzigen Gründe. Schliesslich könnten sich Zuger auch hochpreisige Verbrenner kaufen. Am Ende ist es wohl ein Mix aus vielen wohlwollenden Faktoren und neugierigen Menschen.»

Ebenfalls auf dem Treppchen steht der Kanton Zürich mit 4,1 und Waadt mit 3,6 Prozent. Schlusslicht ist der Kanton Uri mit nur 2,2 Prozent.

Basel-Stadt mit dem dichtesten Lade-Netz

In Sache Ladestationsdichte kommt hingegen kein Kanton an Basel-Stadt vorbei. Mit 600 öffentlichen Ladestationen auf 100 Quadratkilometern hat der Stadtkanton das dichteste Ladenetz. Danach folgt Genf mit 233 und Zug mit 155 Stationen.

Auch in diesem Kantonsranking befindet sich Uri im Hintertreffen. Mit gerade einmal zehn öffentlichen E-Zapfsäulen pro 100 Quadratkilometer hat nur der Kanton Jura mit acht noch weniger. Dass die Stadtkantone im Vergleich vorne liegen und eher ländliche Kantone schlechter dastehen, verwundert Peter Grünenfelder, Präsident von Auto Schweiz, nicht: «Ländliche und per se finanziell weniger gut gestellte Kantone wie Uri und Jura haben es deutlich schwerer, auf eine gute Abdeckung zu kommen.»

Schluss mit Gratis-Laden in der Schweiz

Vor kurzem hat auch der letzte Detailhändler in der Schweiz seine kostenlosen Ladestationen abgeschafft. Seit dem 20. November ist nämlich auch bei Lidl Schluss mit gratis. «Angesichts der drastisch gestiegenen Energiepreise haben wir uns als einer der letzten Detailhändler in der Schweiz dazu entschlossen, auf kostenpflichtiges Laden umzustellen», teilte Lidl mit.

Trotzdem stehen die Zeichen auf Ausbau der E-Tanksäulen bei den Parkplätzen der Detailhändler. Aldi, Migros und Coop möchten in Zukunft das Netz erweitern.

Grösstes Angebot im Kanton Zürich

Der Stadt-Land-Graben ist auch beim Angebot erkennbar: Auf AutoScout24 wurden von Januar bis September 2023 im Kanton Uri lediglich 112 E-Fahrzeuge inseriert, nur die Kantone Nidwalden und Appenzell Ausserrhoden hatten mit 110 respektive 48 inserierten Stromern ein noch kleineres Angebot.

In Zürich hatte es hingegen mehr Auswahl. Hier standen über 6700 Elektrofahrzeuge zur Verfügung. Es ist auch jener Kanton, der auf AutoScout24 die meisten Suchanfragen nach E-Autos hat.

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