«Keine Zukunft als Zahlungsmittel»
Nicht mal mehr Tech-Nerds glauben an Bitcoin

Geld mit Bitcoin zu ersetzen sei Schwachsinn, findet einer, der mit Bitcoins richtig reich geworden ist. Dafür könnte die Kryptowährung das neue Gold werden.
Publiziert: 17.05.2022 um 17:12 Uhr
|
Aktualisiert: 20.05.2022 um 13:15 Uhr
30 Jahre jung und schon mehrfacher Selfmade-Milliardär: Sam Bankman-Fried.
Foto: CQ-Roll Call, Inc via Getty Images
1/6

Bitcoin ist zu ineffizient. Das sagt nicht irgendwer, sondern einer der grössten Tech-Nerds des Planeten, Sam Bankman-Fried (30). Er gründete die Krypto-Börse FTX, die weltweit drittgrösste Krypto-Handelsplattform.

«Bitcoin ist kein Zahlungsnetzwerk und kein skalierbares Netzwerk», sagt Bankman-Fried in der «Financial Times». Millionen von Zahlungen abzuwickeln, zuverlässig, energieeffizient und innert kürzester Zeit – dazu sei das Blockchain-System von Bitcoin nicht in der Lage.

Kaum genutzt, obwohl gesetzlich legitimiert

Seine Aussage trifft Bitcoin-Anleger in einer besonders schweren Zeit. Der Bitcoin-Kurs kriecht auf dem tiefsten Stand seit 2020 voran. Im Vergleich zum November 2021 hat die bekannteste aller Kryptowährungen heute nur noch halb so viel Wert.

Der Bitcoin wird von einigen Krypto-Fans aber immer noch als eine Möglichkeit gesehen, alltägliche Transaktionen durchzuführen. In einigen Ländern wird Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptiert, zum Beispiel in El Salvador oder der Zentralafrikanischen Republik.

Zu energieintensiv

US-Wissenschaftler haben untersucht, wie stark die Kryptowährung in diesen Volkswirtschaften eingebunden ist. Das Resultat: Trotz der Einführung von Bitcoin-Geldautomaten und anderer Fördermassnahmen werden Bitcoins kaum für alltägliche Zahlungen verwendet.

Das grosse Problem bei der Kryptowährung sieht Bankman-Fried beim sogenannten «Proof of Work», also bei der Validierung von Blockchain-Transaktionen. Dieses sei schlicht zu energieintensiv.

Bitcoin – das neue Gold

Laut dem Bitcoin Electricity Consumption Index der Universität Cambridge verbraucht das Mining von Bitcoin mehr Energie als viele Länder, darunter Norwegen und Schweden. Und es gibt andere digitale Coins, die auf einer effizienteren Blockchain basieren, zum Beispiel Ethereum.

Trotzdem sagt Bankman-Fried, dass der grösste digitale Vermögenswert der Welt einen Platz im Kryptomarkt hat. «Ich glaube nicht, dass der Bitcoin verschwinden muss», sagt er. Der Token habe immer noch eine Zukunft als ein Vermögenswert, «eine Ware und ein Wertaufbewahrungsmittel». Ähnlich wie Gold – aber eben nicht wie eine herkömmliche Währung. (gif)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.