Kurseinbrüche als Einstieg
Chefs kaufen sich nach Corona-Crash eigene Firmenaktien

Um von der Coronakrise zu profitieren, kaufen Firmen eigene Aktien ein. Das zeigt eine Auswertung der Finanznachrichtenagentur AWP. Insgesamt wurden im Top-Management über 1,1 Millionen Wertpapiere gehandelt.
Publiziert: 30.03.2020 um 17:16 Uhr
Es gingen jüngst 360 Meldungen zu Management-Transaktionen bei der Regulierungsstelle der Börse SIX Exchange Regulation ein.
Foto: Keystone
1/7

Nach den breiten Kursverlusten an den Börsen gibt es derzeit auffällig viele meldepflichtige Transaktionen aus dem Top-Management der Firmen. Verwaltungsräte und Konzernleitungsmitglieder nutzen offensichtlich die Coronakrise, um sich mit Anteilen des eigenen Unternehmens einzudecken.

Vom 1. bis 25. März sind bereits über 360 Meldungen zu Management-Transaktionen bei der Regulierungsstelle der Börse SIX Exchange Regulation eingegangen. Das sind über 60 Prozent mehr als im selben Zeitraum im Vorjahr.

Eigene Wertpapiere

Insgesamt wurden vom Top-Management über 29 Millionen eigene Wertpapiere gehandelt. Zum Vergleich: 2019 betrug das Handelsvolumen im selben Zeitraum nur gerade 1,1 Millionen Wertpapiere. Dies zeigt eine Datenanalyse der Finanznachrichtenagentur AWP. Analysiert wurden alle meldepflichtigen Management-Transaktionen der an der SIX kotierten Unternehmen.

Bei einem Grossteil der Transaktionen handelt es sich um Aktienkäufe. 88 Prozent aller gehandelten Wertpapiere sind Aktien, welche Verwaltungsräte, Firmenchefs und Geschäftsleitungsmitglieder erworben haben.

Mehr als die Jahre davor

Normalerweise halten sich die Käufe und Verkäufe bei den Management-Transaktionen in etwa die Waage. In den vorhergegangenen drei Jahren waren jeweils 52 Prozent aller gemeldeten Transaktionen Käufe.

Im untersuchten Zeitraum vom 1. bis 25. März liegt der Anteil an erworbenen Wertpapieren üblicherweise noch tiefer. Letztes Jahr betrug der Anteil von gekauften Aktien 32 Prozent, 2018 sogar nur 9 Prozent, 2017 betrug er 44 Prozent.

Offenbar nutzen zahlreiche Mitglieder von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung die aktuell tiefen Aktienpreise, um ihre Anteile am eigenen Unternehmen zu erhöhen. Bei nicht weniger als 22 der an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen gab es bislang im März mindestens einen Aktienkauf mit einem Volumen von über 1 Million Franken.

Swatch, EFG International und Huber+Suhner

So haben beispielsweise Mitglieder der Swatch-Geschäftsleitung in insgesamt elf Transaktionen knapp 1 Million Namenaktien im Wert von 37,05 Millionen Franken sowie knapp 740'000 Inhaberaktien im Wert von 128,2 Millionen Franken erworben. Das entspricht 3,4 Prozent der Stimmrechtsanteile von Swatch. Der Hinweis, dass die Transaktionen gemeinsam von drei meldepflichtigen Personen getätigt wurde, lässt darauf schliessen, dass Mitglieder der Familie Hayek die Aktien zugekauft haben. Dabei hat die Coronakrise Spuren bei dem Unternehmen hinterlassen.

Anderes Beispiel für Zukäufe im grossen Stil ist die Privatbank EFG International: In bislang 20 Transaktionen haben ein oder mehrere Mitglieder des Verwaltungsrats insgesamt über eine Millionen Aktien des eigenen Unternehmens erworben. Das Transaktionsvolumen beläuft sich auf über 25 Millionen Franken. Damit wurden 1,9 Prozent des Marktkapitals aus dem Kreis des Verwaltungsrates zugekauft.

Oder aus dem Verwaltungsrat von Huber+Suhner heraus respektive von einer Firma, die einem VR-Mitglied nahesteht, wurden im März bislang knapp 250'000 Aktien des Unternehmens zugekauft. Dies entspricht einem Wert von über 12 Millionen Franken und damit 1,2 Prozent des Marktkapitals. (SDA/way)

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

Mehr
Habe ich das Coronavirus oder nur die Grippe?

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

Mehr
Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
Mehr
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.