Die Schweiz rüstet sich für den Weihnachts-Lockdown
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Läden drei Tage zu:Am 24. Dezember droht das Einkaufs-Chaos

Läden sind danach drei Tage zu
Am 24. Dezember droht das Einkaufs-Chaos

Längere Öffnungszeiten, zusätzliches Verkaufspersonal und Sicherheitsleute an den Eingängen. So wollen Detailhändler verhindern, dass es vor Weihnachten zu wüsten Szenen in den Läden kommt.
Publiziert: 22.12.2020 um 20:30 Uhr
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Aktualisiert: 24.12.2020 um 14:21 Uhr
Patrik Berger

Wer noch einen leeren Kühlschrank hat, der tut gut daran, diesen rechtzeitig vor den Festtagen aufzufüllen. Denn am 24. Dezember dürfte in den Einkaufsläden des Landes sehr viel los sein. Der Grund: Wegen der Corona-Beschränkungen bleiben die Geschäfte danach drei Tage am Stück zu. Nicht einmal am Tankstellenshop kann man sich dann mit dem Nötigsten eindecken. Die dürfen – ebenfalls wegen der Corona-Krise – nur noch Diesel oder Benzin verkaufen.

Diese Ausgangslage setzt die Detailhändler vor eine grosse logistische und personelle Herausforderung. Bei Denner ist man aber gerüstet. «Der Waren-Ausstoss aus den fünf Verteilzentralen, die unsere 850 Standorte beliefern, ist höher», sagt Sprecher Thomas Kaderli zu BLICK. Zudem werde der Personalbestand über die Festtage erhöht.

Zusätzliches Sicherheitspersonal

«Je nach Standort und kantonalen Vorschriften kommt neben dem elektronischen Ampelsystem zusätzliches Sicherheitspersonal zum Einsatz», so Kaderli. Man setze alles daran, sämtliche Produkte bis Ladenschluss anbieten zu können. «Hamsterkäufe sind nicht nötig», sagt der Denner-Sprecher. Zudem öffne man die Läden wo immer möglich schon eine Stunde früher. Am 24. Dezember schliessen die Denner-Filialen um 16 Uhr.

Kunden stehen vor der Coop-Filiale im Bahnhof Bern in der Schlange.
Foto: Keystone
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Auch Aldi rechnet mit mehr Kunden als sonst. «Bereits letzte Woche konnten wir vermehrt Grosseinkäufe beobachten. Tendenzen für Hamsterkäufe konnten wir bislang aber keine feststellen», sagt Aldi-Sprecherin Vanessa Senn. «Trotz hoher Lagerbestände kann es vorkommen, dass einzelne Produkte bereits vor Ladenschluss ausverkauft sind.» Frisches Brot soll aber bis am Abend vorrätig sein.

Je nach Filiale verlängert Aldi die Öffnungszeiten bis 17 Uhr. An Silvester sogar bis 18 Uhr. «Für den 28. Dezember, den ersten offenen Tag nach den Weihnachtstagen, haben wir die Filialen sensibilisiert, wegen des zu erwartenden Andrangs genügend Personal einzuplanen.» Sollte Bedarf bestehen, sei auch ein erneuter Einsatz von Sicherheitspersonal denkbar, das am Filialeingang die Einhaltung der Kundenbegrenzung und weiterer Massnahmen sicherstelle.

Nur eine Person pro Haushalt soll einkaufen

Bei der Migros ist man sicher: Es werde in den Läden auch vor Weihnachten nicht zu eng. «Wir verfügen über gute und sehr bewährte Schutzkonzepte. Diese sehen unter anderem eine Zugangsbeschränkung in den Läden vor», sagt Migros-Sprecherin Christina Maurer. Wegen Corona soll man aber vor allem die schwach frequentierten Zeiten nutzen. «Wenn möglich soll nur eine Person pro Haushalt einkaufen», rät Maurer.

Auch die Migros macht einzelne Filialen schon um 7 Uhr auf. Sprecherin Maurer verspricht: «Keine Sorge, wir werden am 24. Dezember auch um 15 Uhr frisches Brot haben.»

Kunden können helfen

«Unsere Kundinnen und Kunden können zu einem reibungslosen Einkauf beitragen, indem sie eher Grosseinkäufe statt mehrere Einkäufe pro Woche tätigen, Randzeiten und insbesondere den Morgen nutzen», so die Tipps einer Coop-Sprecherin.

Den prognostizierten Grossansturm nimmt sie gelassen. «Wir rechnen rund um die Festtage mit einer ähnlich hohen Nachfrage wie in den vergangenen Jahren und sind für die kommenden Tage vorbereitet», sagt Coop-Sprecherin Melanie Grüter. Auch Coop öffnet seine Läden, wo dies möglich ist, bereits eine Stunde früher um 7 Uhr. Und auch auf eine frisches Pfünderli muss man kurz vor Ladenschluss nicht verzichten. «In unseren Läden wird das Brot den ganzen Tag über frisch ausgebacken. So können unsere Mitarbeitenden sehr genau planen, wie viel Brot verkauft werden kann.»

Geheimtipp von der Lidl-Sprecherin

«Wir sind auf alle möglichen Szenarien vorbereitet», sagt Lidl-Sprecherin Corina Milz. Während der ersten Welle habe man viele Erfahrungen sammeln können. «Je nachdem, wie sich die jetzige Situation verändert, können wir umgehend reagieren und setzen alles daran, die Sicherheit unserer Kundinnen und Kunden sowie auch unserer Mitarbeitenden jederzeit zu gewährleisten.»

Bei Lidl sei man parat für die Festtage. «Wir legen den Kunden ans Herz, dass übermässige Einkäufe absolut nicht nötig sind – es hat genug für alle», so Milz. Dann hat sie noch einen kleinen Geheimtipp parat: Zwischen 14 und 17 Uhr einkaufen, dann habe es am wenigsten Kunden. Lidl öffnet einen Grossteil seiner Filialen bereits morgens um 7 Uhr. Samstags machen die Läden um 17 Uhr dicht.

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