Luzerner Liftbauer
Schindler erzielt tieferen Gewinn - wegen Corona

Der Luzerner Liftbauer Schindler machte im Corona-Jahr deutlich weniger Gewinn und Umsatz. Trotz neuer Corona-konformen Hygiene-Erfindungen an Rolltreppen schaffte es Schindler nicht, aus der Krise stärker herauszukommen.
Publiziert: 17.02.2021 um 07:29 Uhr

Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler aus aus Ebikon LU hat im Geschäftsjahr 2020 einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Das Optimierungsprogramm hat das Ergebnis zusätzlich zur Pandemie belastet. Im vierten Quartal hat sich das Minus indes abgeschwächt.

Der Auftragseingang lag 9,1 Prozent tiefer auf 11,02 Milliarden Franken und der Umsatz war mit 10,64 Milliarden 5,6 Prozent schwächer, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. In Lokalwährungen wurde jedoch ein Umsatzwachstum von 0,4 Prozent erreicht.

Schliessung in Spanien und Kostenoptimierungsprogramm

Beim Betriebsergebnis (EBIT) musste der Innerschweizer Konzern einen Rückgang um 11 Prozent auf 1,03 Milliarden Franken hinnehmen, was einer tieferen EBIT-Marge von 9,7 (VJ 11,2) Prozent entspricht. Darin sind Restrukturierungskosten von 135 Millionen enthalten.

Beim Lift- und Rolltreppenbauer Schindler ist es 2020 wegen der Corona-Pandemie sowie einem Sparprogramm bei Umsatz und Gewinn abwärts gegangen. (Archivbild)
Foto: ALEXANDRA WEY

Die sind 100 Millionen Franken mehr, als im Vorjahr verbucht wurden. Als Gründe für den höheren Wert werden die Schliessung des Werks in Spanien und das globale Kostenoptimierungsprogramm genannt.

Dividende bleibt für Aktionäre

Der Reingewinn schwächte sich um deutliche 17 Prozent auf 774 Millionen ab. Mit den Zahlen wurden die Analystenerwartungen erfüllt. Der Generalversammlung wird eine unveränderte ordentliche Dividende von 4,00 Franken je Namenaktie und Partizipationsschein vorgeschlagen.

Für das laufende Jahr 2021 peilt das Schindler-Management ein Umsatzwachstum zwischen 0 und 5 Prozent in Lokalwährungen an. Durch die Pandemie und die wirtschaftlichen Folgen werden weiterhin Auswirkungen auf die Märkte haben und ein volatiles wirtschaftliches Umfeld erwartet.

Die Baubranche dürfte sich nach Ansicht von Schindler frühestens im Jahr 2022 wieder auf das Niveau von 2019 erholen.

Corona als Chance

Eigentlich hatte das Unternehmen Corona und mögliche damit verbundene Chancen schnell wahrgenommen: Im Sommer noch kündigte der Flughafen Zürich an, die Rolltreppen im Haus mit einem neuen Hygienesystem der Firma auszustatten.

Handläufe würden dabei aus kurzer Distanz mittels keimtötenden UV-C-LED-Lichts desinfiziert. Das Licht schädigt das genetische Material von Bakterien und Viren und hemmt so ihre Verbreitung. Weil keine zusätzlichen Chemikalien verwendet werden, gilt das Desinfektionsverfahren als umweltfreundlich. (vnf / SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.