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Stellenabbau bei SRG fällt tiefer aus als geplant

Der Stellenabbau bei der SRG SSR fällt tiefer aus als geplant: Statt 250 sollen nun 200 Stellen in den nächsten vier Jahren dem Sparkurs zum Opfer fallen. Angestrebt wird ein Abbau über natürliche Abgänge. Entlassungen sind aber nicht ausgeschlossen.
Publiziert: 09.10.2018 um 15:28 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2019 um 17:58 Uhr
Blick in die Regie während der Aufzeichnung einer SRF-Sendung. Rund 200 Stellen sollen bei der Rundfunkanstalt in den nächsten vier Jahren wegfallen. (Archivbild)
Foto: Keystone/CHRISTIAN BEUTLER

Dies gab die SRG nach der Detailplanung und der Anhörung der Sozialpartner und Mitarbeitenden bekannt. Eine Sprecherin bestätigte am Dienstag auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA eine Meldung des Westschweizer Fernsehens RTS.

Schon nach der Ablehnung der No-Billag-Initiative im März hatte die SRG angekündigt, rund 100 Millionen Franken sparen zu wollen. Im Juni wurde bekannt, wo gespart werden soll: 20 Millionen Franken entfallen auf SRF, 15 Millionen auf RTS, 15 Millionen auf die Generaldirektion, 10 Millionen auf RSI, 1 Million auf RTR und 1 Million auf SWI Swissinfo.

Hinzu kommen übergeordnete Einsparungen - vor allem in den Bereichen Infrastruktur und Distribution. Diese belaufen sich auf 40 Millionen Franken. In allen Regionen sollen die Immobilienkosten deutlich sinken. 20 Millionen Franken will die SRG reinvestieren.

Die Sparübung wird vom Verwaltungsrat der SRG mit der bundesrätlichen Plafonierung der Gebühreneinnahmen und rückläufigen Werbeeinnahmen begründet.

Hohe Wellen geworfen hat eine weitere Sparübung. Mitte September beschloss der Verwaltungsrat der SRG, den Grossteil der Radio-Informationsabteilung ab 2020 von Bern nach Zürich zu verlegen. Betroffen sind 170 Mitarbeitende von Infosendungen wie «Echo der Zeit» und «Rendez-vous». Mit der Massnahme sollen jährlich fünf Millionen Franken gespart werden.

Der angekündigte Abbau treffe den Arbeitsmarkt empfindlich, besonders im arg gebeutelten Medienbereich, hatte das Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) nach der Ankündigung im Juni erklärt. Von Kündigungen sei abzusehen, forderte die Gewerkschaft.

Der Journalistenverband Impressum hatte sich bestürzt über den massiven angekündigten Abbau geäussert. Da die privaten Informationsmedien zum Sparen gezwungen seien, fordert Impressum, dass die demokratierelevanten journalistischen Informationsleistungen bei der SRG ausgebaut und die notwendigen Ressourcen beibehalten werden.

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