Der neue Verwaltungsratspräsident des neuen Zementgiganten Holcim-Lafarge ist eine grosse Nummer: sowohl im Beruf als auch in der Society. Wolfgang Reitzle (65) gilt als bester Manager Deutschlands. Zusammen mit seiner Frau, der Fernsehmoderatorin Nina Ruge (57), bildet er eines der deutschen Powerpaare.
Reitzle und Ruge lernten sich 1998 kennen. Sie war damals ein ZDF-Star, moderierte unter anderem «Leute heute». Für sie liess sich Reitzle von seiner ersten Frau scheiden (zwei erwachsene Töchter).
Um näher bei ihm zu sein, zog Nina Ruge nach München, wechselte zum Bayrischen Rundfunk («Unter 4 Augen»).
Ruge hat bisher 16 Bücher geschrieben. Er erst zwei. Zuletzt «Luxus schafft Wohlstand».
Wolfang Reitzle sagt von sich: «Ich habe mich stets über die Arbeit definiert.» Dabei war er sehr erfolgreich. Er hatte Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften studiert, als er 1976 bei BMW einstieg. Nach einem gescheiterten Versuch, Chef von Porsche zu werden, wechselte er 1999 zu Ford, wo er unter anderem für Volvo und Aston Martin zuständig war.
2002 ging Reitzle als CEO zum deutschen Industriegas-Konzern Linde, den er auf Vordermann brachte. Als Sanierer hat er sich unter anderem einen Namen gemacht, weil er konsequent schlecht rentable Kernteile des Konzerns abstiess.
2012 wurde Reitzle Verwaltungsratsmitglied von Holcim. Schon länger ist bekannt, dass der Deutsche dort im Frühling den Basler Rolf Soiron (69) ablösen wird. Laut der heutigen «NZZ» dürfte Reitzle der Vater der Gigantenfusion sein und Soiron eher eine Nebenrolle gespielt haben.
Reitzle ist begeisterter Bergsteiger, geht gerne in die Oper und hat ein Weingut in der Toscana. Er ist Freund von Gerhard Schröder (70) und wagt es, Angela Merkel (59) öffentlich zu kritisieren. Die Schweiz hat er schon gelobt, weil sie die Staatsschulden im Griff hat. (uhg)