Abgelegene Bergdörfer so beliebt wie noch nie
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Hoch im Kurs dank Corona:Abgelegene Bergdörfer erleben Buchungs-Boom

Mehr Buchungen dank Corona?
Abgelegene Bergdörfer so beliebt wie noch nie

Die Schweizer Tourismusbranche leidet. Doch das gilt nicht für alle Regionen. Diese abgelegenen Dörfer sind die Gewinner der Corona-Krise.
Publiziert: 27.06.2020 um 09:37 Uhr
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Aktualisiert: 28.06.2020 um 12:11 Uhr
Dorothea Vollenweider

Die Corona-Krise hat den Schweizer Tourismus schwer getroffen. Wochenlang blieben Touristen aus dem In- und Ausland komplett aus. Jetzt sind die Grenzen zwar wieder offen, doch viele Tourismusdestinationen bangen weiterhin um ihre Gäste.

Doch das gilt nicht für alle Regionen. Eine Auswertung der Analysefirma AirDNA, die BLICK exklusiv vorliegt, zeigt, dass gewisse Regionen in der Schweiz im Mai 2020 sogar deutlich häufiger gebucht wurden als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr.

Während Buchungen auf Airbnb zwischen 17. Mai und 10. Juni 2020 schweizweit um 20 Prozent tiefer ausfielen als im Vorjahr, verzeichneten gewisse Regionen im gleichen Zeitraum ein Wachstum von über 100 Prozent.

Eine Auswertung der Analysefirma AirDNA zeigt, dass gewisse Regionen in der Schweiz im Mai 2020 deutlich häufiger gebucht wurden als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Das Bergdorf Riederalp VS beispielsweise, wo die Buchungen für künftige Aufenthalte um 114 Prozent zunahmen.
Foto: imago
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Abgelegene Bergdörfer liegen im Trend

Im District du Val-de-Travers NE beispielsweise waren die Buchungen im Mai dieses Jahres um 320 Prozent höher als in der Vorjahresperiode. In Saas Fee VS stiegen die Buchungen auf Airbnb im Jahresvergleich um 291 Prozent. In Flims GR und in Plessur GR wurde etwas über 120 Prozent mehr gebucht als im Vorjahr. Ebenfalls mehr Buchungen verzeichneten die Bergdörfer Riederalp VS (plus 114 Prozent) und La Punt-Chamues-ch GR (plus 100 Prozent).

Für die Auswertung hat AirDNA die Buchungszahlen für künftige Aufenthalte in der Schweiz analysiert. «Die Buchungszunahme in diesen Regionen bedeutet letztendlich, dass mehr Touristen planen, dort Ferien zu machen als letztes Jahr – trotz oder vielleicht gerade wegen des Coronavirus-Ausbruchs», sagt Kristina Sprindyte, Sprecherin von AirDNA, zu BLICK.

Am stärksten leiden urbane Zentren

«Es sind alles ländliche Bergdörfer, was ein wachsendes Bedürfnis für Ferienaufenthalte in abgelegenen Gebieten widerspiegelt», fügt Sprindyte an. In Schweizer Städten wie Genf, Basel und Luzern brachen die Buchungen in diesem Zeitraum regelrecht ein.

«Ein Grund dafür könnte sein, dass Touristen nach dem Lockdown grösseren Wert auf private Unterkünfte in ruhigen, weniger dicht besiedelten Gebieten mit einem Outdoor-Fokus legen», so Sprindyte. Die Entwicklung könnte ein Vorbote für einen aufkommenden Reisetrend in der Schweiz sein: weg von urbanen Zentren, hin zu abgelegenen Dörfern.

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