«Menschen starren ständig in ihr Smartphone»
iPhone-Erfinder bereuen ihre Tat

Das iPhone hat unser Leben verändert – nicht nur positiv. Viele Menschen können das Smartphone nicht mehr aus den Händen legen. Die Erfinder des Apple-Handys halten das für bedenklich.
Publiziert: 30.06.2017 um 21:05 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:11 Uhr
Ein bekanntes Bild: Statt sich zu unterhalten, guckt man lieber ins Handy-Display.
Foto: dpa

Vor zehn Jahren hat die Revolution begonnen. Der Marktstart des ersten iPhones am 29. Juni 2007 war der Startschuss für einen Boom, den selbst Tech-Gurus nicht erwartet hatten.

Heute ist das Smartphone nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Es gibt kaum etwas, das man nicht damit machen könnte. Immer und überall ist es dabei: im Zug, im Restaurant oder am Strand.

Jeder Dritte kann das Smartphone nicht weglegen

Das mag praktisch sein. Doch viele Nutzer kommen vom Smartphone nicht mehr los. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK Global hat jeder Dritte Mühe, das Handy wegzulegen – selbst während der Ferien oder an einem Wochenendausflug.

Dessen sind sich auch die iPhone-Erfinder bewusst. «Ich kann Ihnen nicht sagen, ob der Smartphone-Boom positiv oder negativ ist», sagte Greg Christie während einer Diskussion in Palo Alto (USA). Der Erfinder des «Entsperren-Schiebers» des iPhones ergänzt: «Dass das Smartphone viele Nutzer ablenkt, gibt mir kein gutes Gefühl. Es war auf jeden Fall nicht Absicht.» 

Christie glaubt zu wissen, warum die Menschen ihre Finger nicht vom Smartphone lassen können: «Verglichen mit früheren Tech-Produkten ist es radikal einfacher zu benutzen.» Zudem biete das Gerät fast unendlich viele Nutzungsmöglichkeiten. Dass viele Leute handysüchtig sind, sei darum «nicht überraschend». 

«Irgendwann wird das Smartphone nicht mehr alle in seinen Bann ziehen»

Sein Kollege Bas Ording, der die Multitouch-Gesten mitentwickelt hat, stimmt zu: «Zu viele Menschen starren ständig in ihre Smartphones. Auch ich gehöre dazu.» 

Brian Huppi, Entwickler des iPhone-Touchscreens, geht noch weiter: «Ich glaube, dass es viele Autounfälle gibt, weil die Leute auf ihr Smartphone schauen.»

Er hofft, dass sich das Verhältnis zum schlauen Telefon bald normalisieren wird. «Irgendwann wird das Smartphone nicht mehr das Gadget sein, das alle in seinen Bann zieht.» (bam) 

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