Mieten, Löhne, Einkaufen
So profitierst du von den sinkenden Zinsen

Schweizerinnen und Schweizer dürfen sich freuen! Die rückläufige Inflation könnte die Zinsen bereits im nächsten Jahr deutlich senken. Was das für die Haushalte bedeutet.
Publiziert: 10.12.2023 um 13:19 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2023 um 14:48 Uhr
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Der Preishammer hat viele Menschen in der Schweiz in den letzten anderthalb Jahren hart getroffen: Steigende Mieten, Lebensmittelpreise, massiv höhere Nebenkosten und sinkende Reallöhne reissen vielerorts ein tiefes Loch in die Haushaltskasse. Die jüngsten Inflationszahlen geben nun Grund zur Hoffnung! 

So sank die Teuerung im November auf 1,4 Prozent und liegt damit deutlich unter dem 2-Prozent-Ziel der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die UBS rechnet deshalb neu damit, dass die SNB die Zinsen bereits ab kommenden Juni senkt. Mit zwei weiteren Senkungen soll der derzeitige Leitzins von 1,75 Prozent bis Ende 2024 bei 1 Prozent landen, so die Prognose der Grossbank. Was das für Mieten, Immobilienpreise, Einkäufe oder Löhne bedeutet? Blick liefert eine Übersicht.

Mieten

Aktuell droht vielen Mieterinnen und Mietern eine weitere Erhöhung des Mietzinses. Mit der jüngsten Erhöhung des Referenzzinssatzes werden viele Immobilienbesitzer die Mieten im nächsten April erneut um 3 Prozent erhöhen. Die gute Nachricht: Mit den derzeitigen Zinsprognosen wird keine weitere Erhöhung folgen. Die schlechte Nachricht: Referenzzinssatz reagiert sehr langsam auf Zinssenkungen. Mietzinssenkungen sind also erst 2025 zu erwarten. Ein Teil der Eigentümer gibt die Senkungen automatisch an die Mieter weiter. Viele werden diese aber aktiv einfordern müssen. 

Im Detailhandel könnten die Preisanstiege künftig deutlich schwächer ausfallen.
Foto: KEYSTONE
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Löhne

Die Löhne in der Schweiz sollen im nächsten Jahr je nach Prognose um durchschnittlich 1,9 bis 2 Prozent steigen. Bis anhin sah es so aus, dass die die Teuerung die Erhöhungen auffrisst und der Bevölkerung beim Reallohn eine Nullrunde oder gar ein erneutes Minus bevorsteht. Die UBS hat ihre Inflationsprognose für 2024 nun aber von 2 auf 1,6 Prozent gsenkt. Damit dürfen sich viele Beschäftigte auf eine kleine Reallohnsteigerung freuen.

Immobilienpreise

Die Zinserhöhungen haben den Haus- und Wohnungskauf verteuert und die Nachfrage 2023 ausgebremst: Als Folge haben sich die Preisanstiege bei Immobilien deutlich verlangsamt. Mit tieferen Zinsen wird der Kauf jedoch wieder günstiger, weshalb die Preise im nächsten Jahr wieder stärker anziehen dürften. 

Hypothekarzinsen

Eine Hypothek für einen Immobilienkauf und auch die Refinanzierung einer Hypothek dürfte mit den Zinssenkungen günstiger werden. Per 4. Dezember betragen die Zinsen für eine zehnjährige Festhypothek gemäss Moneypark im Durchschnitt 2,49 Prozent. Bei einer Laufzeit von fünf Jahren sind es 2,32 Prozent, bei zwei Jahren 2,4 Prozent. Die Zinsen auf Saron-Hypotheken dürften bis Ende nächstes Jahr von 2,61 Prozent auf deutlich unter 2 Prozent fallen, insofern der Referenzzinssatz bis dahin tatsächlich auf 1 Prozent sinkt. Erste Anbieter haben ihre Hypo-Zinsen bereits gesenkt. 

Einkaufen

Nahrungsmittel, Energie und Treibstoffe waren im November 1,4 Prozent teurer als vor einem Jahr. Prognosen sind hier schwierig: Die Preise dieser Produkte reagieren stark auf geopolitische Entwicklungen oder bei Nahrungsmitteln auch auf zunehmende Dürren. Was den Konsumenten jedoch in die Karten spielt: Auch in den USA oder auch im Euro-Raum sind die Inflationsraten stark rückläufig. Hinzu kommt der Aufwertungstrend beim Franken. Das könnte dazu führen, dass Schweizer Firmen bei Produkten aus dem Ausland keine weiteren Preiserhöhungen mehr schlucken müssen. Die Preisanstiege im Detailhandel könnten damit deutlich ausgebremst werden.

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