Mit neuer Nachrichtenfunktion
Instagram greift Twitter frontal an

Der Meta-Konzern von Mark Zuckerberg bastelt an einer Alternative zu Elon Musks Twitter. Dazu liegen nun erste Infos vor. Offenbar wird dafür eine mit Instagram verbundene textbasierte App aufgebaut.
Publiziert: 21.05.2023 um 16:33 Uhr
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

In Bezug auf Nutzer schwingen die Social-Media-Plattformen Facebook (gehört dem Konzern Meta) und Youtube (gehört Google) weit oben aus. Es folgen der Nachrichtendienst Whatsapp und Instagram, die beide ebenfalls Meta gehören, sowie die chinesischen Dienste WeChat und Tiktok. Twitter, trotz starker Medienpräsenz aufgrund des umstrittenen Eigentümers Elon Musk (51), folgt erst weiter unten, nach Snapchat und anderen, hierzulande wenig bekannten Diensten aus Asien.

Nun droht Twitter weiter an Terrain zu verlieren. Kurz, nachdem Elon Musk sein Misstrauen in den Rivalen Whatsapp kundtat, sind neue Details zu Plänen von Meta hinsichtlich einer Twitter-Alternative aufgetaucht. Im Zentrum steht dabei Instagram: Über eine neue, textbasierte Instagram-Plattform sollen Nutzer schon bald Twitter-ähnliche Beiträge versenden können.

Eine neue App

Die kalifornische Professorin und Social-Media-Expertin Lia Haberman informiert in ihrem Substack-Newsletter, dass die neue Instagram-App den Codenamen P92 oder alternativ Barcelona trägt. Nutzer können sich dort mit ihrem Instagram-Benutzernamen und -Passwort anmelden. Die App übernimmt von Instagram automatisch Follower, Bio, Verifizierung und mehr. In der neuen App gibt es einen Feed, in dem man bis zu 500 Zeichen lange Textbeiträge mitsamt Links, Fotos und Videos erstellen kann.

Kampf der Social-Media-Alphatiere: Meta-Chef Mark Zuckerberg (l.) und Twitter-Chef Elon Musk.
Foto: AP
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In einer Marketingfolie, die Haberman veröffentlicht, sieht man den neuen Zwitter aus Instagram und Twitter. Haberman führt aus, dass die neue App über verbesserte Moderationskontrollen verfügen soll – also steuerbar sein soll, wer auf einen Beitrag antworten oder das Konto verlinken darf – und auch Kompatibilität mit weiteren Plattformen geplant ist. Eine davon ist Mastodon, die Twitter-Alternative, die bislang am meisten von den Musk-Wirren bei Twitter profitiert hat.

Bereits im Sommer verfügbar?

Offenbar befindet sich die neue App bei Meta bereits im Live-Test. Sie sei seit Monaten heimlich für ausgewählte Personen verfügbar. Offenbar soll die neue App schon im Juni live gehen.

Dass dies nun ausgerechnet über Substack publik wird, dürfte Musk weiter ärgern, ging er doch zuletzt rechtlich gegen die Blog-Plattform vor.

Meta-Chef Mark Zuckerberg (39) und Instagram äusserten sich nicht öffentlich, von Musk war diesbezüglich bisher auch noch nichts zu vernehmen. Musks Problem liegt allerdings auf der Hand: Wer bereits eine grosse Follower-Schar auf Instagram hat, wird mit der textbasierten Instagram-App einen Nachrichtendienst erhalten, auf dem man sich nicht zuerst um weitere Follower bemühen muss.

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