Mitarbeiter an andere Branchen verloren
In den Hotels fehlt es massiv an Personal

Die Schweizer Hoteliers haben ein Rekrutierungsproblem. Mit der Corona-Pandemie hat sich die Personalsorgen noch verschärft. Dies zeigte sich an Branchentreffen «Hospitality Summit» in Zürich.
Publiziert: 08.09.2021 um 14:12 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2021 um 09:03 Uhr

«Der Arbeitskräftemangel ist für die Schweizer Hoteliers katastrophal», sagt Alain Becker, Direktor des Westschweizer Hotelverbands Association Romande des Hôteliers, zur Nachrichtenagentur AWP. Alle Betriebe stünden vor den gleichen Problemen: Im laufenden Jahr gebe es zwischen 20 und 30 Prozent weniger Auszubildende als in den Vorjahren.

Arbeitskräfte seien zwar vorhanden, aber es sei sehr schwierig, sie zu rekrutieren, erklärte Becker. Viele Hotelfachleute hätten während der Pandemie neue Gewohnheiten entwickelt und wollten nicht in die Branche zurück. Geringere Sicherheit, unregelmässige Arbeitszeiten und verschiedenste Einschränkungen seien die Gründe dafür.

Viele haben die Branche gewechselt

Viele Beschäftigte hätten beschlossen, die Branche zu wechseln, stellte auch Philippe Attia fest, Mitbegründer und Präsident von Vertu Hotels & Resorts: «Wir haben die Hälfte unserer Mitarbeiter an Branchen verloren, die von der Krise profitiert haben.» So etwa an den Detailhandel oder das Gesundheitswesen.

Viele Hotelangestellte haben sich während der Corona-Krise einen neuen Job gesucht.
Foto: Keystone
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Zudem habe die mehrfache Verschiebung der Wiedereröffnung nach den obligatorischen Schliessungen zu «grossen» Unsicherheiten geführt, was Bewerber abgeschreckt habe. Und am Ende hätten einige Hotels ihre Kapazitäten nicht ausschöpfen könne, weil nicht rechtzeitig neues Personal gefunden worden sei, so Attia weiter.

Lohnerhöhungen keine Option

Es fehle derzeit einfach an Möglichkeiten, den Mangel an Arbeitskräften zu beheben, fasste wiederum Becker die Situation zusammen. «Wir müssen alle Partner zusammenbringen, um pragmatische Lösungen zu finden», meinte er aber. Gehaltserhöhungen seien allerdings wegen der ohnehin geringen Gewinnspannen in der Branche keine bevorzugte Option. (pbe/SDA)

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