Nach Investoren-Kritik 1,3 Milliarden Fr. weggespart
Sunrise macht sich sexy für UPC-Deal

Die Wettbewerbskommission hat gegen die Übernahme von UPC Schweiz durch Sunrise keine Einwände. Damit ist der Weg frei für den Showdown an der Generalversammlung. Doch der Megadeal mundet nicht allen Aktionären.
Publiziert: 30.09.2019 um 10:43 Uhr
|
Aktualisiert: 22.10.2019 um 13:45 Uhr
Die Kapitalspritze war bislang vielen ein Dorn im Auge – auch, weil der zunächst angekündigte Umfang von 4,1 Milliarden Franken den Börsenwert von Sunrise deutlich übersteigt.
Foto: Keystone
1/7

Der Telekomkonzern Sunrise will das Kapital für die angestrebte Übernahme von UPC nun um 2,8 Milliarden erhöhen. Ursprünglich stand eine Kapitalerhöhung von 4,1 Milliarden Franken im Raum. Das mundete einer Handvoll Grossaktionären jedoch ganz und gar nicht.

Die Kapitalspritze war bislang vielen ein Dorn im Auge – auch, weil der zunächst angekündigte Umfang von 4,1 Milliarden Franken den Börsenwert von Sunrise deutlich übersteigt. Die Eigentümer müssen also viel Geld in die Hand nehmen, um ihren bestehenden Anteil aufrechtzuerhalten – oder ihr Aktienpaket wird verwässert.

Angeführt werden sie vom deutschen Grossaktionär Freenet, der rund einen Viertel der Anteile hält und angekündigt hatte, seine Zustimmung zu verweigern. Auch andere Aktionäre hatten sich kritisch geäussert.

Alles in Butter bei Sunrise

Derweil macht man bei Sunrise auf Schönwetter: Man sei erfreut, dass man den Aktionären nach ausführlichen Gesprächen nun eine verbesserte Transaktionsstruktur für die Akquisition von UPC Schweiz präsentieren könne, teilte Sunrise heute Montag mit. Nebst der um 1,3 Milliarden Franken reduzierten Bezugsrechtsemission passt Sunrise auch die Erwartungen für die zu erwartende Rentabilität an.

Der Zugewinn an Equity Free Cash Flow pro Aktie werde sich im ersten Jahr, vor Integrationskosten und einschliesslich der Synergieeffekte mit den angepassten Finanzierungsbedingungen, ungefähr verdoppeln.

Sunrise sieht sich weiterhin einer «umsichtigen» Kapitalstruktur verpflichtet. Für das Geschäftsjahr 2019 wird eine auf 350 bis 370 Millionen Franken erhöhte Dividendenausschüttung vorgeschlagen, dies wegen der höheren Anzahl ausstehender Aktien nach der Bezugsrechtsemission. In den Folgejahren soll die Dividende je Aktie um jährlich vier bis sechs Prozent ausgeweitet werden.

Aktionäre können Art der Dividende wählen

Für das Geschäftsjahr 2019 können die Aktionäre wählen, ob sie die Dividende in bar, in neuen Sunrise-Aktien oder einer Kombination davon erhalten möchten. Diese sogenannte COTO-Option könne die Wiederverwendung der Erlöse aus der Bezugsrechtsemission in Bezug auf die Dividende des Geschäftsjahres 2019 vermeiden. So hätten die Aktionäre am künftigen Wachstum von Sunrise zu vorteilhaften Konditionen teil, und Sunrise könnte gleichzeitig den Verschuldungsgrad verringern.

Die ausserordentliche Generalversammlung, die die Kapitalerhöhung genehmigen muss, ist auf den 23. Oktober angesetzt. Die Schweizerische Wettbewerbskommission hat die Transaktion bereits ohne Auflagen genehmigt. Mit der Übernahme von UPC vom US-Kabelriesen Liberty Global will Sunrise Marktanteile gewinnen und damit dem Marktführer Swisscom zu Leibe rücken. (zas)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.