Nach Nein in Italien
Euro gibt kaum nach

An den Finanzmärkten ist das von einigen Experten erwartete Beben nach einem Scheitern der Verfassungsreform in Italien vorerst ausgeblieben. So sank der Wert des Euro nur rund ein Prozent und damit deutlich weniger, als einige Analysten vorher befürchtet hatten.
Publiziert: 05.12.2016 um 06:24 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 01:23 Uhr
Basta! Die Amtszeit des Matteo Renzi als Ministerpräsident endet abrupt.
Foto: KEYSTONE/AP/GREGORIO BORGIA

Allerdings steht die europäische Gemeinschaftswährung unter anderem wegen der Furcht vor einem Wiederaufflammen der europäischen Schuldenkrise unter Druck. Auch an den Aktienmärkten verloren die Kurse vergleichsweise wenig an Wert.

Auf der anderen Seite konnten als sogenannte sichere Anlageformen wie der japanische Yen oder der Schweizer Franken nur leicht zulegen. Der Goldpreis gab sogar leicht nach. Alles in allem fiel die Reaktion an den Finanzmärkten auf das gescheiterte Referendum in Italien deutlich verhaltener aus als zum Beispiel bei der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten im November oder dem Brexit-Votum in Grossbritannien im Juni.

Der Euro kostete zuletzt 1,0546 Dollar und damit 1,11 Prozent weniger als am Freitagabend. In einer ersten Reaktion auf den Ausgang der Abstimmung in Italien war die Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich bis auf 1,0506 Dollar - und damit auf den tiefsten Stand seit Frühjahr 2015 - gefallen.

Öl günstiger

Die Preise der beiden wichtigsten Ölsorten gaben leicht nach. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent gab knapp ein Prozent auf 53,94 Dollar ab. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI verlor ebenfalls rund ein Prozent auf 51,17 Dollar.

Da der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi kurz nach der Bekanntgabe des Referendumausgangs seinen Rücktritt angekündigt hatte, konnte der Euro seine Verluste begrenzen. Sollte Renzi schnell zurücktreten, würde es möglicherweise kein langes Machtvakuum und die damit einhergehende Unsicherheit an den Finanzmärkten geben.

An den Aktienmärkten waren die Abschläge daher auch deutlich geringer als noch zum Beispiel vor wenigen Wochen bei der Trump-Wahl. In Japan büsste der Leitindex Nikkei 225 zuletzt rund 0,75 Prozent ein - der Index war in den vergangenen Wochen allerdings auch deutlich gestiegen.

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