Nach Sunrise-Debakel
Das bedeutet der geplatzte UPC-Deal für die Kunden

Der von Sunrise angestrebte Mega-Deal mit UPC ist gescheitert. Die Mega-Fusion ist somit vom Tisch. BLICK hat die Antworten auf die drängendsten Fragen der Kunden.
Publiziert: 22.10.2019 um 19:33 Uhr
Sunrise-CEO Swantee (53) hatte einen der bittersten Tage seiner Karriere: Der Übernahme-Deal mit der UPC ist geplatzt.
Foto: Keystone
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Fabio Giger

Was hat der geplatzte UPC-Deal für Folgen für die Sunrise-Kunden?

Vor allem Sunrise-Kunden mit einem schlechten Internet-Anschluss schauen in die Röhre. Sie hätten dank der Fusion vom schnelleren UPC-Kabelnetz profitieren können. Bis anhin mietete sich Sunrise im Netz der Swisscom ein. «Mit dem Deal hätte Sunrise ein eigenes Kabelnetz erworben und in ungefähr einem Drittel der Schweizer Haushalte eine Monopolstellung für schnelles Internet erlangt, die bis anhin UPC innehat», sagt Ralf Beyeler, Telekom-Experte von moneyland.ch zu BLICK.

Hat die Swisscom ohne ernstzunehmenden Rivalen von nun an leichtes Spiel?

Laut Beyeler mache es für die Swisscom keinen grossen Unterschied, wer und wie stark der grösste Konkurrent der Swisscom ist. «Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Swisscom eine treue Kundschaft hat. Obwohl ein teils aggressiver Preiskampf geführt wurde, hat die Swisscom ihre Marktstellung untermauern können.» Im Moment profitiere die Swisscom aber vom Fusions-Wirbel, weil Sunrise und UPC mehr mit sich selbst als mit dem Telekommarkt beschäftigt sind.

Sunrise-Chef Olaf Swantee (53) hat den Konsumenten tiefere Preise versprochen, falls der UPC-Kauf zustande kommt. Und jetzt?

«Das Versprechen war nur eine Beruhigungspille», ist sich Beyeler sicher. Der Telekomexperte erklärt: «Ich gehe davon aus, dass die Preise bei der Fusion eher gestiegen wären, weil weniger Teilnehmer im Markt gewesen wären.» Bei den heutigen Marktstrukturen mit mehreren kleineren Mitbewerbern bleibe der Konkurrenzkampf grösser und die Preise somit tiefer. Allerdings: «Sowohl bei Sunrise als auch bei UPC gab es zuletzt Preiserhöhungen», vermerkt Beyeler.

Wer zahlt nun die teure PR-Kampagne von Sunrise zur Fusion?

«Natürlich tragen Sunrise-Kunden die Kosten», sagt Beyeler. Allenfalls müssen sogar die Sunrise-Angestellte die Zeche für die teure Kampagne zahlen. «Vielleicht wird auch bei den Arbeitnehmern eingespart», so der Experte.

Wie geht es nun weiter mit UPC?

Dass sich die Mehrheit der Sunrise-Aktionäre wegen einem zu hohen Kaufpreis gegen die UPC-Übernahme gestemmt hätten, bestreitet auch Beyeler nicht. Aber er wagt eine Prognose: «Liberty Global dürfte sich wohl bald von UPC Schweiz trennen.» Verhandlungen mit ausländischen Telekomfirmen wie Vodafone oder der deutschen Telekom könnten bereits eingefädelt sein.

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