Neue Liste enthüllt
Diesen Schweizer Firmen schuldet Signa über 1 Milliarde Franken

Die Signa-Pleite trifft auch eine Reihe von Schweizer Firmen, darunter Banken, Versicherungen und einen Detailhandelsriesen. Eine neue Liste zeigt, mit wie viel Geld die Signa Gruppe um Milliardär René Benko bei ihnen in der Kreide steht.
Publiziert: 16.01.2024 um 00:12 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2024 um 09:06 Uhr
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Das Signa-Immobilien-Imperium ist wie ein Kartenhaus zusammengefallen. Die Gruppe des österreichischen Unternehmers und Investors René Benko (46) hat Ende November Insolvenz angemeldet. Das tatsächliche Ausmass des Schuldenbergs des Pleite-Konzerns hat in den letzten Monaten immer neue Dimensionen angenommen und beläuft sich inzwischen auf über 14 Milliarden Euro.

Das österreichische Nachrichtenportal oe24.at hat nun eine umfassende Liste der Gläubiger publiziert. Darauf werden auch mehrere Geldgeber aus der Schweiz und ihre Kreditvolumen gelistet.

Migros mit über 200 Millionen Franken involviert

Bei der Bank Julius Bär mit Sitz in Zürich steht die Signa Gruppe mit 606 Millionen Franken in der Kreide. Die Bank hatte im November eine Wertberichtigung in Höhe von 70 Millionen Franken auf die Kredite angekündigt. Die Analysten der Zürcher Kantonalbank korrigierten ihre Erwartungen für Kreditverluste bei Julius Bär im Dezember jedoch auf 400 Millionen Franken. Bei «Private Debt» bestehe kein direkter Rückgriff auf Vermögenswerte, so die Begründung. 

Die Bank Julius Bär hat der Signa-Gruppe von allen Schweizer Firmen das grösste Kreditvolumen gewährt.
Foto: imageBROKER/bildbaendiger
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Auch die Migros taucht in der Liste mit einem gewaltigen Kreditvolumen auf. Demnach schuldet Signa der Migros Bank 101,3 Millionen Euro und dem Migros-Genossenschaft-Bund weitere 129,3 Millionen Euro. Nach aktuellen Kurs umgerechnet wären das insgesamt 215,7 Millionen Franken. 

Dabei könnte es sich um ein verzinstes Darlehen handeln, das Signa im Zuge der Globus-Übernahme im Jahr 2020 von der Migros erhalten haben soll. Damals hat die Migros Globus zur Hälfte an Signa und zur Hälfte an die thailändischen Central Group verkauft. 

Mehrere Kantonalbanken vergaben Kredite

Auch mehrere Kantonalbanken haben der Signa-Gruppe hohe Kredite gewährt. Die Graubündner Kantonalbank taucht mit 60,8 Millionen Euro auf der Liste auf – umgerechnet 56,9 Millionen Franken. Bei der Obwaldner Kantonalbank sind es 25,3 Millionen Euro oder 23,7 Millionen Franken. Mit demselben Betrag steht Signa bei der Walliser Kantonalbank in der Kreide. 

Nicht auf der Liste steht die Aargauer Kantonalbank, welche der Signa für den Kauf der Globus-Gruppe einen Kredit über 73 Millionen Franken gewährte, wie die Bank vor einer Woche in einer Mitteilung offengelegte. Die Hypotheken sind gemäss AKB durch Schuldbriefe auf Liegenschaften besichert. Bei der Zürcher Kantonalbank sind es gemäss Liste Kredite über 11 Millionen Euro, also rund 10,3 Millionen Franken.

Mit der Privatbank IHAG vergab ein weiteres Finanzinstitut aus Zürich Kredite über 30 Milllionen Euro, nach aktuellem Kurs also rund 28 Millionen Franken. Auch die Zurich Versicherungsgruppe mischte mit 1,8 Millionen Euro mit, also knapp 1,7 Millionen Franken.

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