Das sind die neuen Tarife
Wie stark die Strompreise in deiner Gemeinde steigen

Die Stromversorger drehen fürs kommende Jahr kräftig an der Preisschraube. Der Strompreis wird laut Berechnungen der Elektrizitätskommission (Elcom) 2023 um durchschnittlich 27 Prozent ansteigen. Die Unterschiede könnten jedoch lokal noch sehr viel höher ausfallen.
Publiziert: 06.09.2022 um 12:53 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2022 um 12:05 Uhr
Patrik Berger

Das tut so richtig weh! Für das Jahr 2023 steigen die schweizerischen Strompreise in der Grundversorgung für Haushalte zum Teil stark. Dies geht aus den Berechnungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission Elcom hervor. Deren Website ist nach Bekanntgabe der neuen Preise zusammengebrochen.

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Wichtig: Ein typischer Haushalt mit einem Verbrauch von 4500 kWh bezahlt im kommenden Jahr 27 Rappen pro Kilowattstunde, also 5.8 Rp./kWh mehr als 2022. Auf ein Jahr gerechnet, entspricht dies einer Stromrechnung von 1215 Franken – 261 Franken mehr als im laufenden Jahr!

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Allerdings: Die Unterschiede von Gemeinde zu Gemeinde können sehr gross ausfallen. Das hängt unter anderem davon ab, wie der lokale Versorger seinen Strom bezieht, ob die Stromlieferungen langfristig abgesichert hat oder am Markt einkaufen muss. Oder ob der Stromversorger selber Strom produziert, zum Beispiel mit Wasserkraft.

Anbieter, die viel Strom zukaufen müssen, erhöhen die Preise besonders stark.
Foto: Keystone
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Grosse regionale Unterschiede

Je nach regionalem Energieversorger steigen die Stromtarife mancherorts offenbar sogar um das Dreifache. Es gibt dem Konsumentenschutz zufolge Orte, wo ein Haushalt mit 4500 Kilowattstunden Stromverbrauch pro Jahr mit einer Steigerung der Stromkosten von 780 auf 2230 Franken rechnen muss. Das ist beinahe eine Verdreifachung des Strompreises innerhalb eines Jahres.

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Der Konsumentenschutz kritisierte im Vorfeld die Stromunternehmen. Diese würden teils ungerechtfertigte Gewinne auf dem Rücken der Konsumenten erwirtschaften, schrieb er in einer Mitteilung. Oftmals würden Stromunternehmen Grundgebühren wie etwa für Anschlüsse, Servicepauschalen oder ähnliche Grundpreise ohne effektiven Energiebezug verrechnen. Solche Pauschalen verzerrten die Kostenwahrheit der Stromrechnung und hielten die Menschen vom Energiesparen ab.

So setzt sich der Strompreis zusammen

1. Tarif für die Netznutzung: Preis für den Stromtransport über das Leitungsnetz vom Kraftwerk bis ins eigene Haus. Er wird bestimmt durch die Kosten für das Netz, also für den Bau sowie den Betrieb und den Unterhalt sowie den Kosten für die Systemdienstleistungen, welche für die Netzstabilität notwendig sind.

Ab 2024 fliesst als Folge der Energiekrise zusätzlich eine «Winterreserve» in den Netznutzungstarif ein. Sie deckt die Kosten für Notfall-Massnahmen, um die Stromversorgung im Winter zu gewährleisten.

2. Energietarif: Der Preis für die gelieferte elektrische Energie. Diese Energie erzeugt der Netzbetreiber entweder mit eigenen Kraftwerken oder kauft sie von Lieferanten ein.

3. Abgaben ans Gemeinwesen: Kommunale und kantonale Abgaben und Gebühren. Darunter fallen etwa Konzessionsabgaben oder lokale Energieabgaben.

4. Netzzuschlag: Er beinhaltet Bundesabgaben zur Förderung der erneuerbaren Energien, die Stützung der Grosswasserkraft sowie für ökologische Sanierungen der Wasserkraft. Die Höhe der Abgabe wird jährlich vom Bundesrat festgelegt.

Der Energietarif und der Netznutzungstarif sind die preisbestimmenden Komponenten des Strompreises. Sie machen den grössten Anteil aus.

1. Tarif für die Netznutzung: Preis für den Stromtransport über das Leitungsnetz vom Kraftwerk bis ins eigene Haus. Er wird bestimmt durch die Kosten für das Netz, also für den Bau sowie den Betrieb und den Unterhalt sowie den Kosten für die Systemdienstleistungen, welche für die Netzstabilität notwendig sind.

Ab 2024 fliesst als Folge der Energiekrise zusätzlich eine «Winterreserve» in den Netznutzungstarif ein. Sie deckt die Kosten für Notfall-Massnahmen, um die Stromversorgung im Winter zu gewährleisten.

2. Energietarif: Der Preis für die gelieferte elektrische Energie. Diese Energie erzeugt der Netzbetreiber entweder mit eigenen Kraftwerken oder kauft sie von Lieferanten ein.

3. Abgaben ans Gemeinwesen: Kommunale und kantonale Abgaben und Gebühren. Darunter fallen etwa Konzessionsabgaben oder lokale Energieabgaben.

4. Netzzuschlag: Er beinhaltet Bundesabgaben zur Förderung der erneuerbaren Energien, die Stützung der Grosswasserkraft sowie für ökologische Sanierungen der Wasserkraft. Die Höhe der Abgabe wird jährlich vom Bundesrat festgelegt.

Der Energietarif und der Netznutzungstarif sind die preisbestimmenden Komponenten des Strompreises. Sie machen den grössten Anteil aus.

Mehr

Allgemein gilt: Der Stromtarif setzt sich zusammen aus den Netznutzungstarifen, den Energietarifen, den Abgaben an die Gemeinwesen sowie dem Netzzuschlag. Immerhin: Die Netzkosten steigen nur geringfügig und dämpfen deshalb etwas den Preisauftrieb bei der Energielieferung.

Auch Firmen-Pfuus wird teurer

Auch Firmen zahlen 2023 deutlich mehr für den Pfuus! Für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Schweiz steigt der Strompreis ebenfalls um 27 Prozent. Denn die meisten von ihnen sind wie die Privathaushalte in der sogenannten Grundversorgung.

Strompreise Schweiz

Die rund 630 Schweizer Netzbetreiber mussten bis Ende August ihre Stromtarife sowohl ihren Kunden als auch der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) bekannt geben. Jetzt liegen die neuen Tarife vor. Nach wie vor variieren die Strompreise in der Schweiz erheblich. Detaillierte Preisanalysen von Kantonen, Gemeinden und Netzbetreibern findest du hier.

Die rund 630 Schweizer Netzbetreiber mussten bis Ende August ihre Stromtarife sowohl ihren Kunden als auch der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) bekannt geben. Jetzt liegen die neuen Tarife vor. Nach wie vor variieren die Strompreise in der Schweiz erheblich. Detaillierte Preisanalysen von Kantonen, Gemeinden und Netzbetreibern findest du hier.

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