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Chriesi-Bauer im Elend:«Einige haben die halbe Ernte verloren»

Obstbauer Dominik Hurni (40) beklagt Ernteausfall
«Wetterschutz ist unter der Last zusammengebrochen»

Gewaltige Hagelstürme und Starkregen setzen den Obstbauern im Berner Seeland zu. So auch Dominik Hurni. Seine Schutzkonstruktionen brachen wegen der Unwetter zusammen. Ein Teil der Ernte ist dahin.
Publiziert: 17.07.2021 um 11:57 Uhr
Ulrich Rotzinger und Ramona Schelbert

Starkregen und Hagel schlugen durch den Wetterschutz. Obstbauer Dominik Hurni (40) aus Mörigen BE zeigt Blick die Löcher im Regendach, eine Konstruktion aus Netzen und Folien. Durch manche kann er seinen Finger stecken. Das Dach sollte zumindest einen Teil der Chriesiernte schützen.

Das tat es aber nur bedingt. «Selbst der Wetterschutz hat dem Hagel und Sturm nicht strotzen können», sagt Hurni. «Teile der Konstruktion sind unter der Last zusammengebrochen, Netze und Folien sind gerissen. Es hat unsere Kirschenernte regelrecht verhagelt.»

Unwetter im Ausmass der letzten Wochen, an so etwas kann sich Hurni nicht erinnern: «Wir haben immer wieder mal Hagel, aber so schlimm war es noch nie.»

Obstbauer Dominik Hurni (40) in Mörigen steht vor verhagelten Kirschbäumen.
Foto: Blick TV
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Regen begünstigt Fäulnis

Er zieht eine bittere Bilanz: Jene Kirschen von Baumreihen ohne Schutz sind unbrauchbar. «Diese Chriesi sind verschlagen, sie verfaulen am Ast und können nicht mehr verkauft werden», sagt Hurni.

Der Regen begünstig die Fäulnis der Kirschen. «Noch zwei, drei Tage, dann ist bei uns die Kirschensaison gelaufen», erzählt Hurni. Immerhin: Einen kleinen Teil seiner Kirschen wird er noch auf Märkten und im Hofladen anbieten können. Geschäfte mit Detailhändlern sind nicht mehr möglich.

Besser lief es mit den Erdbeeren, die er auf einem Hof in Worben BE anbaut. Eine Restmenge ist zwar ebenfalls unbrauchbar: «Die hats auch verhagelt.» Das Gros der Ernte konnte er aber verkaufen, obwohl der Starkregen im Juni diese sehr beeinträchtigt habe.

Jungbauern verlieren Witterungsschutz

Hurni, der auch Präsident der regionalen Obstbauern ist, erzählt, wie es auch andere Höfe erwischt hat. Schlimm sei es für jene, die gerade erst mit der Landwirtschaft gestartet hätten. Manche haben die Schutzkonstruktionen komplett verloren, andere wie er selbst seien glimpflicher davongekommen.

Laut Ernteprognose des Schweizer Obstverbands macht das Wetter den Bauern einen gewaltigen Strich durch die Beerensaison. Ernten von Kulturen im Freiland, die nicht vor dem Wetter geschützt seien, fielen aus oder verzögerten sich.

Trotz allem bleibt der Obstbauer Hurni positiv: «Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Das Wetter muss man nehmen, wie es kommt. Der Ernteausfall ist allerdings schon ärgerlich.»

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