Pilatus-Chef Schwenk darf neuen Super-Jet PC-24 ausliefern
«Sämtliche Leistungsdaten erzielt oder übertroffen»

Flugzeughersteller Pilatus erhält das Typenzertifikat für den Business-Jet PC-24. Ein historischer Meilenstein der Schweizer Wirtschaftsgeschichte, schreibt Pilatus-Chef Oscar Schwenk in einer Mitteilung. Der erste Jet gehe noch im Dezember an den ersten Kunden.
Publiziert: 08.12.2017 um 09:04 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:10 Uhr
Ulrich Rotzinger

Pilatus hat die letzte Hürde beim 650-Millionen-Projekt PC-24 gemeistert und darf nun offiziell fliegen: Der erste Schweizer Businessjet hat das Typenzertifikat von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) und der US-Behörde FAA erhalten. Ein historischer Meilenstein der Schweizer Wirtschaftsgeschichte, schreibt das Stanser Unternehmen von Oscar Schwenk in einer Mitteilung.

Grund für seine Freude: Die Zertifizierung ebnet den Weg für die ersten Kundenablieferungen und «lässt den PC-24-Businessjet nun von der Zentralschweiz in den Weltmarkt abheben».

Oscar Schwenk: «So kurz vor Jahresende haben wir es geschafft. Sämtliche Leistungsdaten, welche wir unseren 84 Erstkunden versprochen haben, wurden erzielt oder sogar übertroffen.»

CEO Oscar J. Schwenk posiert vor dem neuen Pilatus PC-24.
Foto: Pilatus Aircraft Ltd.

Der PC-24 erreiche eine Maximalgeschwindigkeit von 815 km/h – vertraglich vereinbart seien 787 km/h gewesen, um nur ein Beispiel zu nennen, sagt Schwenk.

Der neue Jet kann äusserst kurze Pisten anfliegen. Laut Schwenk kann er als Businessjet, Ambulanzflugzeug oder für sonstige Spezialmissionen eingesetzt werden.

23 Auslieferungen für 2018 geplant

Derzeit stehen in der Montagehalle in Stans bereits acht Serienflugzeuge. Über das Jahr 2018 hinweg sind 23 PC-24-Auslieferungen geplant. Diese gehen in die ganze Welt. Auch an einen bekannten Erstbesteller: Ex-Nestlé-Präsident Peter Brabeck. Dieser hat im Mai 2017 eine eigene Fluggesellschaft gegründet. Brabair will Lufttaxidienste für Geschäftsleute anbieten.

Pilatus hat das PC-24-Projekt im Jahr 2013 erstmals öffentlich publik gemacht. Daran gearbeitet wird aber schon seit elfeinhalb Jahren. In das Projekt steckte der Flugzeugbauer weit über 500 Millionen Franken. Daneben weitere 150 Millionen Franken in Gebäude und moderne Maschinen am Werkplatz Stans zum Aufbau der Serienproduktion des PC-24.

Blick ins Cockpit des Business-Jets. Hersteller Pilatus will das erste Flugzeug Ende Jahr das erste Mal fliegen.
Foto: Pilatus-Aircraft.com

Die Erleichterung bei Schwenk ist spürbar: «Ich bin extrem stolz auf meine Mitarbeitenden. Wir sind mit dem Projekt ein grosses Risiko eingegangen.» Man habe bis an die Grenzen des Zumutbaren für den Erfolg garbietet.

Der erste PC-24-Jet wird noch im Dezember von PlaneSense, einem US-Flugzeug-Sharing-Unternehmen, abgenommen. Im Januar wird dieser dann in die USA überflogen und vor Ort übergeben.

Das ist die neue PC-24: Sie kann auch auf unebenen Pisten landen.
Foto: Pilatus-Aircraft.com
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