Pistenplausch günstiger, Sommer-Rabatte winken
Erstmals seit elf Jahren sinken Bergbahn-Preise

Diesen Winter kamen die Preise für Bergbahn- und Skitickets erstmals seit 2007 ins Rutschen. Der Grund: dynamische Preise in den Skiresorts. Die wird es teils auch im Sommer geben.
Publiziert: 13.04.2018 um 15:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:10 Uhr
Vinzenz Greiner

Die Bergbahnen kannten lange nur einen Weg: nach oben. Seit über zehn Jahren stiegen die Preise für Bergbahnen und Skilifte stetig an. Doch in dieser Wintersaison wurde der Pistenplausch günstiger.

Das zeigt der aktuell publizierte Landesindex für Konsumentenpreise (LIK). Demnach mussten Skifahrer, Velofahrer und Winterwanderer von Dezember 2017 bis einschliesslich März je 0,4 Prozent weniger für Tickets bezahlen als im Vorjahresmonat. In der Vorsaison waren die Preise noch um 0,6 Prozent gestiegen (siehe Grafik). Damit sinken die Preise erstmals wieder seit dem Winter 2006/2007, als sie um 1,2 Prozent zurückgingen.

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Skigebiete wie die Lenzerheide wollen an dynamischen Preisen festhalten. Teils auch im Sommer. Davon profitieren die Gäste.
Foto: KEYSTONE

Flexible Preise statt flächendeckende Preissenkung

«Es scheint zumindest plausibel, dass das LIK-Preisniveau als Folge günstiger Saisonabo-Angebote etwas gesunken ist», erklärt der Verband Seilbahnen Schweiz auf Anfrage. Das heisst, die Bergbahnen haben nicht etwa flächendeckend die Preise für Tageskarten gesenkt. Verantwortlich dafür, dass Gäste weniger zahlen mussten, sind dynamische Preise, die viele Skigebiete erstmals eingeführt haben. Diese Preise richten sich etwa nach Wetter, Nachfrage und Zeitpunkt der Buchung.

Ein wahrer Tarif-Dschungel hatte sich in der Wintersaison 2017/2018 in den Skigebieten ausgebreitet.

Arosa nahm mit dynamischen Preisen mehr ein

Von den neuen Preis-Systemen profitieren aber nicht nur die Gäste. Das Skigebiet Andermatt-Sedrun UR/GR, wo man je nach Wetter und frühzeitiger Buchung im Winter richtig sparen konnte, hatte laut «Handelszeitung» 700 Prozent mehr Online-Buchungen.

Auch das Skigebiet Arosa Lenzerheide hatte erstmals Frühbucherrabatte eingeführt. Peter Engler, CEO der Lenzerheide Bergbahnen, zieht eine positive Bilanz. Denn offenbar liessen sich mit den Sonderangeboten viele Gäste anlocken. «Nach ersten Berechnungen haben wir durch die dynamischen Preise mehr eingenommen.»

Auf der Lenzerheide und in Andermatt will man daher am Dynamic Pricing festhalten. «Wir werden unser Preis-System für die nächste Wintersaison verfeinern», sagte Engler von der Lenzerheide dem BLICK.

Auch dynamische Preise im Sommer

Doch nicht nur in der kommenden Wintersaison werden Gäste von Preisen profitieren, die je nach Nachfrage und Zeitpunkt der Buchung reduziert sind. Laut Seilbahnen Schweiz ist es möglich, dass einige Bahnen bisherige Saison-Produkte auch den Sommer einschlössen. So haben etwa 30 Westschweizer Gebiete ihren «Magic Pass» auf den Sommer ausgedehnt.

Auf der Lenzerheide werden die Preise im Sommer weich. Man wolle die Gäste auch übers Jahr motivieren, Billette online zu buchen, sagt CEO Engler. «Daher werden wir auch im Sommer Frühbucher-Rabatte auf Tageskarten anbieten.»

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