0,4 Prozent ab Februar
Postfinance erhöht Zinssätze

Allmählich ist die Leitzinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bei allen Finanzinstituten angekommen. Wenn Banken wieder mit höheren Zinsen fürs Ersparte und die Vorsorge um Sparerinnen und Sparer kämpfen, ist das ein gutes Zeichen.
Publiziert: 17.12.2022 um 11:55 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2023 um 15:57 Uhr

Der Zinsschritt der Schweizerischen Nationalbank Mitte Dezember war vorauszusehen. Jener der Banken weniger. Doch auch sie spüren, dass die Sparerinnen und Sparer nach dem Ende der Negativzinsära ihr Geld wieder zu den Finanzinstituten bringen. Und für den Sparbatzen wieder Zinsen sehen wollen.

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Kurz vor Jahresende kündigt nun auch Postfinance an, ihren Kundinnen und Kunden höhere Zinssätze auf Spar- und Vorsorgekonten zu gewähren. Die Erhöhung erfolgt jedoch nicht sofort, sondern erst per 1. Februar 2023. Die Details: Auf den Sparkonten erhalten Postfinance-Kunden ab dann neu einen Zinssatz von 0,4 Prozent bis Guthaben von 25'000 Franken. Auf dem Jugendsparkonto sind es neu 0,75 Prozent bis 25'000 Franken. Auf dem Vorsorgekonto 3a zahlt Postfinance ab dann neu 0,3 Prozent Zins. Die Finanztochter der Post lässt in ihrer Mitteilung durchblicken, weitere Zinserhöhungen zu prüfen.

Schluss mit Bargeldhorten in den eigenen vier Wänden: Allmählich lohnt es sich wieder, Geld auf das Sparkonto zu zahlen.
Foto: Keystone
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Kantonalbanken preschten vor

So gab Mitte Dezember als eine der ersten Banken die Zürcher Kantonalbank (ZKB) bekannt, die Zinssätze für Spar- und Vorsorgekonten ab Anfang 2023 anzuheben. Auf Sparkonten erhält die Kundschaft neu einen Zinssatz von 0,50 Prozent auf Vermögen bis 25'000 Franken und 0,25 Prozent bis 250'000 Franken. Bisher gab es bis 250'000 Franken Budget lediglich 0,01 Prozent.

Auch die Zuger Kantonalbank erhöht kurz nach dem SNB-Entscheid in dieser Woche die Zinsen. Aber erst ab Februar 2023: Dann erhalten die Kundinnen und Kunden bis zu 0,75 Prozent Zins. Auf das Sparkonto plus gibt es für die Kundschaft neu 0,65 Prozent Zins (bis 100'000 Franken Saldo), auf dem Vorsorgekonto 0,60 Prozent.

Ab 29. Dezember gilt bei der Luzerner Kantonalbank: 0,6 Prozent statt bislang 0,3 Prozent Zins gibt es fürs Ersparte bis 100'000 Franken. Der Zins für 3a-Konten geht hoch auf 0,4 Prozent von bislang 0,2 Prozent.

Mehr beim 3a-Sparen gibt es auch bei Raiffeisen. Die Zinsen steigen auf 0,3 von bislang 0,25 Prozent.

Grossbanken lassen auf sich warten

Die Bank Valiant zahlt Inhabern eines Sparkontos für Vermögen bis 20'000 Franken ab dem neuen Jahr 0,55 Prozent. Die Bank Cler will mit einem Zinsbonus Neugelder anlocken. Wer ab dem 1. Januar ein neues Konto eröffnet, erhält im ersten Jahr zum Basiszins von 0,3 Prozent 1 Prozent obendrauf.

Die WIR Bank hebt die Zinsen ebenfalls nochmals deutlich an. Beim klassischen Sparkonto steigt der Zins auf 0,35 Prozent. Das ist mehr als doppelt so viel wie bisher. Bei Vorsorgekonten erhöht sich der Zins auf 0,7 Prozent von zuvor 0,4 Prozent. Damit hat die WIR Bank einen der höchsten Zinssätze.

Die Grossbanken werden sich wohl ähnlich wie jetzt Postfinance mit Verzögerung bei den Zinserhöhungen einschalten. Das hängt vom Wettbewerb um die Bankkunden ab und ob sie neue Kundengelder dringend nötig haben.

Denn wer als Bank das Ersparte grosszügig vergütet, rückt in der Gunst der Kundinnen und Kunden natürlich höher. Auch wenn die Zinssätze noch weit tiefer liegen als die gegenwärtige Teuerung. (uro)


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