Foto: Screenshot TeleZüri

Riesenärger für Zürcher Mieter
Abriss von 239 Wohnungen – falsches Spiel der CS Pensionskasse?

Der Zürcher Brunaupark wird abgerissen. Dahinter steht die Credit Suisse Pensionskasse. Die Mieter haben das Nachsehen.
Publiziert: 30.04.2019 um 12:38 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2021 um 14:31 Uhr

Wie Ende 2018 bekannt wurde, will die Pensionskasse der Credit Suisse Group ihre Siedlung im Zürcher Brunaupark durch eine Grossüberbauung ersetzen. Vier der fünf Gebäude werden abgerissen. Es geht um 239 Wohnungen, rund 400 Mieterinnen und Mieter sind betroffen. Die meisten haben laut einem Bericht des «Tages-Anzeigers» Ende März die Kündigung erhalten.

Bis Mitte 2020 müssen sie die Koffer packen. Zugleich strebt die Pensionskasse der Credit Suisse als Besitzerin eine höhere Rentabilität an: Für eine 3,5-Zimmer-Wohnung soll die Miete zwischen 2250 und 2600 Franken betragen. Aktuell beträgt die Miete lediglich 1500 Franken.

Die Credit Suisse plante die Neuüberbauung seit 2015, der Abriss der meisten Gebäude war im letzten Jahr bereits beschlossene Sache. Doch die Mieter sollen laut dem Bericht nicht informiert worden sein.

Wie Ende 2018 bekannt wurde, will die Pensionskasse der Credit Suisse Group ihre Siedlung im Zürcher Brunaupark durch eine Grossüberbauung ersetzen.
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Dann flatterte die Kündigung in den Briefkasten

Einige Mieterinnen beklagen, dass sie von ihrer Verwaltungsfirma Wincasa absichtlich in die Irre geführt worden seien. Mit einem Schreiben, das dem «Tages-Anzeiger» vorliegt, versuchte die Wincasa offenbar die Mieterschaft zu beruhigen – «damit keine falschen Vorstellungen und Gerüchte entstehen».

Es würden verschiedene Optionen für eine Neugestaltung geprüft. «Selbst lediglich die Renovation der Verkaufsfläche ist vorstellbar.» Es werde alles für eine gute Lösung getan – auch im Sinne der Mieter. «Sobald genügend Fakten vorliegen, um einen Entscheid treffen zu können, werden wir die Mieterschaft rechtzeitig und ausführlich darüber informieren», zitiert der «Tages-Anzeiger» das Papier.

Das nächste Schreiben, das die Mieterinnen und Mieter erhielten, war die Kündigung!

Kleingewerbe bangt um Existenz

Der Architekturwettbewerb von 2017 legte die Stossrichtung der Planung endgültig fest: Alle vier Bewerberbüros sahen eine komplette Neugestaltung des Brunauparks vor. Das betrifft auch das Gewerbe. Für die grosse Mi­gros-Filiale wird während der Umbauzeit ein Provisorium erstellt.

Auch das Kleingewerbe bangt um seine Existenz: Kündigung auf Ende Juni 2020, ohne Angebot auf ein Provisorium während der Bauphase.

Nun wächst Widerstand aus dem gesamten Quartier. Anfang März formierte sich laut dem Bericht die Interessengemeinschaft Brunaupark. In einer Petition werde von der CS unter anderem bezahlbarer Wohnraum sowie eine Rücknahme der bereits ausgesprochenen Kündigungen verlangt. An den Kündigungen will die Grossbank laut dem Bericht aber offenbar festhalten. (zas)

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