Snook, der Musiker aus dem Unterengadin, heisst eigentlich Gino Clavuot (32) und rappt vor allem in seiner Muttersprache Rumantsch. Mehrere Alben hat er bereits veröffentlicht, auf denen die vierte Landessprache dominiert. Das Beispiel zeigt: Rumantsch ist selbst für coole Rapper attraktiv.
Nicht nur in der Musik nimmt der Einfluss von Rumantsch zu: Immer mehr Firmen bedienen sich der vierten Landessprache, um ihre Schweizer Herkunft herauszustreichen, wie Lukas Staudenmann (38) von der Markenagentur Scholtysik & Partner sagt: «In den 80er- und 90er-Jahren waren Namen aus dem angelsächsischen Raum im Trend – heute sind es Dialektausdrücke oder die schweizerischste aller Sprachen, Rumantsch.»
Giruno, Admeira, Cler
Als sogenannte Branding-Agentur setzt sich Scholtysik intensiv mit ihren Kunden darüber auseinander, welches Bild sie gegen aussen vermitteln wollen. Und weil Swissness heute für Kunden wichtig ist, setzten Unternehmen auf Namen wie Giruno, Admeira oder Cler für Bank Coop.
Letzteren entwickelte Markenexperte Staudenmann zusammen mit seinem Team: «Der Name bedeutet auf Rätoromanisch ‹klar›, ‹eindeutig› oder ‹einfach›.» Vor einem Jahr wurde der Name eingeführt «und stiess sofort auf grosse Akzeptanz».
Staudenmann glaubt, dass die schweizerischen Markennamen eine Reaktion auf die Globalisierung sind: «Das Lokale ist echt und wirkt vertraut. Es bietet ein bisschen Geborgenheit in dieser globalen Welt.» In den letzten fünf, sechs Jahren beobachte er diese Entwicklung. Sie geht nicht nur einher mit schweizerischen Markennamen, sondern auch mit Schweizer Volksmusik und dem Wiederbeleben von Sportarten wie Schwingen.