Schluss mit Bank-Gebühren
So reagiert die Konkurrenz auf den ZKB-Coup

Ab 2024 gibt es bei der ZKB keine Jahresgebühren mehr für Debitkarten und Privatkonten. Wie steht sie deshalb im Vergleich zu den anderen Banken da? Blick hat beim Experten nachfragt.
Publiziert: 20.12.2023 um 16:58 Uhr
|
Aktualisiert: 21.12.2023 um 11:18 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_199.JPG
Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat einen Coup gelandet: Sie schafft als erste grosse Bank die Gebühren für Privatkundinnen und -kunden ab. Konkret entfällt sowohl die Jahresgebühr von 12 Franken im Jahr als auch die jährliche Gebühr für die Debitkarte von 40 Franken. «Damit gehört das Privatkonto-Angebot zu den günstigsten von klassischen grösseren Banken», sagt Benjamin Manz (42), Geschäftsführer beim Vergleichsdienst Moneyland. Günstiger sind nur Neobanken wie Yuh, Neon oder Zak.

«Der Schritt der ZKB ist aus Konsumentensicht zu begrüssen. Das dürfte auch andere grössere Banken in Zugzwang bringen und neue Bewegung in die Gebührenlandschaft von Privatkonten bringen», sagt Manz.

Blick hat deshalb bei den grossen Banken sowie einigen Kantonalbanken (BEKB, BKB, LUKB und SGKB) nachgehakt. Zum Entscheid der ZKB wollte niemand Stellung beziehen. 

Kontoführungsgebühren sind bei der ZKB bald Geschichte.
Foto: Keystone
1/6

Das bieten Postfinance, UBS und Co.

42,50 Franken jährlich kostet das Angebot ZKB Banking ab 2024, wie neue Zahlen von Moneyland zeigen. Ausgegangen wird vom erwachsenen Durchschnittsnutzer. Darin enthalten sind eine Gebühr für Bargeldbezüge im Inland, im Ausland sowie Einkäufe im Ausland. 

Das zweitgünstigste Angebot – das Basic-Angebot der Berner Kantonalbank (BEKB) für 72 Franken – ist bereits einiges teurer. «Wir haben in einem ersten Schritt eine Anhebung der Zinsen auf Spar-, Vorsorge- und Zahlungskonten zur Entlastung unserer Kundinnen und Kunden vorgenommen», teilt eine Sprecherin auf Anfrage von Blick mit. Das Privatkonto gibt es bei der BEKB für 100 Franken im Jahr. 

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Bei den grossen Banken wie UBS, Raiffeisen und Postfinance kostet das günstigste Angebot zwischen 98 und 105 Franken im Jahr. «Wir sind überzeugt, dass wir unserer Kundschaft mit den Bankpaketen Smart und SmartPlus ein gutes und faires Preis-Leistungs-Verhältnis bieten», heisst es vonseiten der Postfinance, die unter den drei genannten den höchsten Preis verlangt. 

Bei Raiffeisen profitieren vor allem die Genossenschafter: «Die Mehrheit der Kundinnen und Kunden der Raiffeisenbanken sind Genossenschaftsmitglieder mit einer Hauptbankbeziehung und profitieren somit seit langem von einer kostenlosen Kontoführung», teilt ein Sprecher mit. Auch bei der UBS gibt es ein Angebot ohne Kontoführungsgebühren: «UBS key4» für 98 Franken im Jahr. 

Kantonalbanken eher teurer

Teurer dagegen sind die übrigen Kantonalbanken: Bei der Luzerner Kantonalbank (LUKB) zahlt man 117 Franken im Jahr, bei der St. Galler Kantonalbank (SGKB) sind es 120 Franken. Beide prüfen Markt und Gebührenstruktur laufend. Bei der Basler Kantonalbank (BKB) kostet ein Konto gar 154 Franken pro Jahr. Die Bank argumentiert: «Wir verfolgen das Ziel, bei den Gebühren im unteren Mittelfeld zu liegen.»

Manz empfiehlt den Bankkundinnen und Kunden sowieso ein Gesamtkostenvergleich: «Man sollte sich nicht nur auf die Kontoführungsgebühr konzentrieren.» Auf Moneyland kann man die Bankkonten miteinander vergleichen. Denn es kommt auch darauf an, was die persönlichen Bedürfnisse sind. Wer beispielsweise sein Konto häufig im Ausland nutzt, setzt besser auf eine Neobank, so Manz.

In einer früheren Version des Artikels stand, dass die ZKB für eine Kontoauflösung einmalig 20 Franken verlangt. Diese Information ist falsch. Die Auflösung des Kontos erfolgt kostenlos.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.