Schuldgefühle überwinden
So übersteht man den Winter im Homeoffice

Wegen der Homeoffice-Pflicht sind noch mehr Menschen im eigenen Zuhause tätig. Im Winter belastet die Heimarbeit Körper und Psyche zusätzlich. Das sind die Tipps der Expertin.
Publiziert: 18.01.2021 um 08:38 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2021 um 17:56 Uhr
Aline Leutwiler

Die Corona-Fallzahlen wollen in der Schweiz einfach nicht stärker sinken. Als Gegenmassnahme wurde die Homeoffice-Empfehlung zur Pflicht.

Das bedeutet, dass Hunderttausende die kommenden Wintermonate weiter von Zuhause aus arbeiten müssen. Esther Graf (57), Gesundheitsexpertin der Versicherung AXA, hat Tipps, wie man diese schwierigen, dunklen Zeiten am besten übersteht. Und wie man Nackenschmerzen, Einsamkeit und Stress verhindern kann.

Schuldgefühle wegen Corona-Erkrankung

Auch bei der AXA selbst spürt man die Auswirkungen des Homeoffice: «Wir sehen mehr Anfragen unserer Mitarbeitenden an unser internes Betreuungsteam», so Esther Graf. Die häufigsten Probleme seien körperliche Schmerzen wegen zu wenig Bewegung und Abgrenzung.

Esther Graf kennt die wichtigsten Tipps fürs Homeoffice.
Foto: Axa
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Zudem würden sich auch immer mehr Personen Hilfe holen, die sich wegen ihrer Corona-Erkrankung schuldig fühlen. «Da gibt es nur eins: Zuhören und offen reden», so Graf. Die Kombination von Isolation und Schuldgefühlen könne für die Betroffenen äusserst belastend sein. Dieses Thema sei «offensichtlich tabuisiert» und müsse deshalb verstärkt thematisiert werden.

Rücken- und Nackenschmerzen lassen sich mit der Einrichtung des Arbeitsplatzes vorbeugen. «Ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz ist entscheidend», sagt sie. Ausserdem soll man, trotz des eher grauen und kalten Wetters, mehrmals am Tag die heimische Wohnung verlassen und nach draussen gehen. «Man soll gezielt Pausen einbauen, die man nicht in der Wohnung verbringt, und insgesamt 10'000 Schritte pro Tag zurücklegen», sagt die Gesundheitsexpertin. Da können ein Schrittzähler oder das Smartphone helfen.

Tagesstrukturen nicht vergessen

Für die Psyche rät Graf, dass man besonders darauf achtet, Privat- und Arbeitsleben abzugrenzen: «Wir sehen, dass Privat- und Arbeitsleben im Homeoffice vermehrt vermischt werden. Während des Frühstücks liest man die E-Mails, die Mittagspause nutzt man für einen Call. Als Folge kreisen Gedanken über das morgige Meeting weiterhin im Kopf, auch wenn der Laptop am Abend längst zugeklappt ist.»

Die ständige Erreichbarkeit löst Stress aus. Was wiederum zu körperlichen Problemen wie Schlafstörungen führen kann. Ihr Rat: «Geben Sie sich klare Tagesstrukturen und führen Sie Rituale ein. Machen Sie nach Feierabend einen Spaziergang. Das wirkt Wunder.» Auch virtuelle Treffen mit den Kollegen würden zur Auflockerung beitragen.

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