Schweden-Coup trotz Inflation
Ikea überrascht mit Preissenkungen – auch in der Schweiz!

10 Franken günstiger ist das Regal von Kallax bei Ikea seit letzter Woche. Das Möbelhaus senkt die Preise für Hunderte Produkte in der Schweiz, wie Recherchen zeigen. Damit wollen die Schweden für alle erschwinglich bleiben – trotz Teuerung.
Publiziert: 18.01.2024 um 00:37 Uhr
|
Aktualisiert: 18.01.2024 um 15:44 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_199.JPG
Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Preisalarm bei Ikea! Während viele alltägliche Produkte gerade teurer werden, sinken die Preise bei Ikea überraschend. Letzte Woche gab es den ersten Preisrutsch, wie Ikea Schweiz gegenüber Blick bestätigt. «Per 10. Januar haben wir die Preise von über 300 Produkten gesenkt», so eine Sprecherin.

Dabei wurden sowohl Möbel, Kissen, Geschirr als auch Lampen billiger. Tiefere Preise gelten beispielsweise für ein Kallax-Regal mit vier Fächern. Neu beträgt der Preis 29.90 von zuvor 39.90 Franken. Ein Set mit Tisch und vier Stühlen mit Namen Jokkmokk kostet jetzt 169 statt bislang 199 Franken. Preisersparnis: 30 Franken.

Einkaufen bei Ikea wird wieder günstiger.
Foto: AFP
1/7

Aber auch teurere Produkte wie Sofas sind in der Preissenkungsrunde. Das Sofa Sörvallen mit fünf Plätzen gibts für 3178 Franken. Das sind 100 Franken weniger als zuvor. Die Küche Metod ist mit einem Preis von 1712 Franken rund 75 Franken billiger zu haben. Auf der Webseite weist Ikea mit dem Label «Preis für dich gesenkt» bei den einzelnen Produkten auf den Preisabschlag hin.

Der Inflation zum Trotz

In Zeiten der Teuerung überraschen die umfangreichen Preissenkungen beim schwedischen Möbelhaus. Denn neben der Teuerung treibt auch die per 2024 gestiegene Mehrwertsteuer die Preise nach oben. Dazu kommen die Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer. Diese haben massive Auswirkungen auf die Handelsschifffahrt – denn die Schiffe umgehen deshalb den Suezkanal. Fracht über den Wasserweg zu verschicken, wird deshalb teurer.

Diese Mehrkosten kann Ikea offenbar absorbieren: Bis Ende August will das Möbelhaus die Preise für nochmals 1000 Produkte des Schweizer Sortiments senken. Denn die Beschaffungspreise hätten sich alles in allem wieder etwas entspannt. «Diese liegen jedoch noch immer deutlich über dem Niveau von vor rund drei Jahren – vor Pandemie, Krieg und Inflation», betont die Sprecherin.

Trotzdem versucht Ikea dem Hauptziel, dass Produkte für viele Menschen so erschwinglich wie möglich bleiben, mit Preissenkungen wieder näherzukommen. Die wirtschaftlichen Herausforderungen seien aber nach wie vor gross.

Ikea gewinnt so Marktanteile

In Davos am WEF sprach auch Jesper Brodin (55) die geplanten Preissenkungen in vielen Ikea-Ländern an. Er ist CEO der Ingka Gruppe, zu der die meisten Ikea-Filialen weltweit gehören. Letztes Jahr hat die Gruppe von September bis November eine Milliarde Euro in Preissenkungen investiert. Bei Ikea würden Preissenkungen nicht etwa die Gewinne beeinträchtigen. Im Gegenteil: Das Möbelhaus gewinne dadurch weitere Marktanteile.

«Dies ist kein Jahr für uns, um Gewinne zu optimieren», sagte Brodin und fügte hinzu: «Dies ist ein Jahr, in dem wir versuchen, mit geringeren Gewinnen zurechtzukommen, um sicherzustellen, dass wir die Menschen unterstützen.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.