Schweinwerfer und Schicksalsschläge – der Showbiz-Manager schreibt eine Biografie
Showbiz-Manager Freddy Burger schaut auf sein Leben zurück

Er ist der erfolgreichste Unternehmer der Schweizer Showbranche. In seiner portugiesischen Zweitheimat blickt Freddy Burger mit Ehefrau Isabella nun zurück – und verarbeitet auch Schicksalsschläge in einer Biografie.
Publiziert: 31.08.2024 um 14:34 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Freddy Burger liebt Portugal und verbringt dort seit 40 Jahren seine Ferien
  • Er schrieb seine Biografie, die im Herbst erscheint
  • Das 50-jährige Bestehen seines Imperiums hat er mit 650 Gästen gefeiert
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Freddy Burger schaut mit Ehefrau Isabella auf sein Lebenswerk zurück.
Foto: Mood Studios
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Silvana Degonda
Schweizer Illustrierte

Portugal hat einen besonderen Platz im Herzen von Freddy Burger. Hier an der Küste des Atlantiks verbringt der 78-Jährige seit 40 Jahren Ferien in seinem Haus, hier hat er seiner Frau Isabella (59) den Heiratsantrag gemacht, und hier hat er vor drei Jahren – mitten in der Pandemie – ein Hotel gekauft. Und das, obwohl Burgers Betriebe nach dem Lockdown 2020 stillstanden. «Tja, ich mache halt nicht oft das, was die Leute erwarten», sagt er in seinem Boutique-Hotel mit 27 Luxuszimmern und Suiten.

Der Wind weht, die Möwen kreischen. Das Hotel Vivenda Miranda steht in Lagos in einem grünen Park, 50 Meter von den Klippen entfernt. Heute wäre das nicht mehr erlaubt, doch schon seit dem 17. Jahrhundert wurde auf diesem Grundstück gebaut. Man munkelt, es sei das Liebesnest eines portugiesischen Adligen gewesen. «Einen schöneren Ort kann ich mir kaum vorstellen», sagt Freddy Burger. Wie jedes Jahr verbringen er und seine Frau Isabella den Mai und den Juni in Portugal. Sie trinken einen Apéro auf der Terrasse des Hotels, das von Burgers Freund Andy Stocker geführt wird.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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Der Blick zurück

In den vergangenen vier Jahren hat der Unternehmer an seiner Biografie geschrieben. «Ich musste immer wieder aufhören und das Manuskript weglegen», sagt er. «Es hat mich sehr aufgewühlt.» Das Leben von Freddy Burger liest sich wie eine Achterbahnfahrt durch das Schweizer Showbiz. Aufgewachsen in Zürich Schwamendingen, macht er eine Lehre als Hochbauzeichner und verkündet dann den Eltern, er möchte Musikmanager werden. Mit nicht mal 20 Jahren stellt er im Hallenstadion ein Konzert von Cliff Richard and The Shadows auf die Beine. Es floppt – er verliert 20'000 Franken. Doch als er die Rolling Stones nach Zürich holt, gibt das den Ton vor für eine lange Karriere.

Er managt Toni Vescolis Erfolgsband Les Sauterelles und Pepe Lienhard mit seinem Sextett. Zudem übernimmt er verschiedene Restaurants und Klubs und holt weltbekannte Musicalshows wie «The Lion King», «Mamma Mia!» oder «Cats» auf die Schweizer Bühnen. 40 Jahre lang war er auch Manager des inzwischen verstorbenen Superstars Udo Jürgens. «Udo stand vor dem Vorhang, ich war dahinter verantwortlich. Wie in einer guten Ehe», so Burger. Über 20 Firmen und bis zu 300 Angestellte gehören zeitweise zu seinem Imperium. «Ich bin zum Teil selber etwas irritiert, was ich alles erlebt habe», sagt Burger. «Es ist so, als hätte ich drei Leben gelebt.»

Die Ruhe findet er immer in Portugal. Hier kauft er vor 40 Jahren mit seiner zweiten Ehefrau ein Haus, in dem er fast alle Ferien mit seinen drei Söhnen verbringt. «Ich habe bewusst kein Haus auf Mallorca gekauft. Ich wollte weg sein vom Rummel, davon hatte ich ja im Job genug», meint Burger.

Von den Höhen und Tiefen

Freddy Burger hat immer sein Herz auf der Zunge getragen. Bereits in den 80er-Jahren – als das noch nicht üblich war – redet er im «Club» des Schweizer Fernsehens ehrlich über seine Midlife-Crisis und zwei Nervenzusammenbrüche. «Ich habe gelernt, dass ich nicht immer nur Erfolg haben kann. Was mich stärker gemacht hat, ist der Misserfolg.»

Vor vier Jahren feiert er mit einer riesigen Party und 650 Gästen das 50-jährige Bestehen seines Imperiums. «Danach fiel ich in ein Loch», gibt er offen zu. Nach dem Hoch kommt nicht selten der Fall. Schon zuvor hat er einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften. Sein ältester Sohn setzt 2018 mit 47 Jahren seinem Leben ein Ende. «Er kam nicht klar», sagt Burger. «Darum widme ich ihm meine Biografie, die im Herbst erscheint.»

Sternschnuppe als Zeichen

Grosse Stütze in den schwierigen Momenten ist Ehefrau Isabella. Mit ihr will er nun sein Leben geniessen. Hier in Portugal, zu Hause in Zürich oder in einem ihrer Häuser im Tessin und in Graubünden. «Ich bewundere Freddy für alles, was er erreicht hat», sagt die psychosoziale Beraterin. «Und auch für seine Art, die Dinge anzupacken.»

Eigentlich hatte sich Freddy Burger nach zwei gescheiterten Ehen vorgenommen, nie mehr zu heiraten. Dann sass er eines Abends vor dem Haus in Portugal und schaute in den Sternenhimmel. Dort erblickte er eine riesige Sternschnuppe. Ein Zeichen für ihn. Ein Moment besonders intensiver Lebensbejahung. «Da entschied ich, ihr einen Heiratsantrag zu machen.»

Isabella Burger wird im November 60. Freddy Burger hat seine Söhne Oliver (36) und Stefan (33) sowie Isabellas zwei Töchter und ihren Sohn nach Portugal eingeladen. Eine grosse Patchworkfamilie mit «Bonuskindern» nennt er es. Das Fest steigt im Hotel Vivenda Miranda.

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