Schweizer wehren sich
Monsanto will Syngenta schlucken

Der US-Konzern Monsanto hat der Schweizer Syngenta ein Übernahmeangebot unterbreitet.
Publiziert: 08.05.2015 um 08:42 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:50 Uhr

Es bahnt sich eine Fusion der Saatgut-Riesen. Monsanto, die Nummer 1 im Geschäft, will die Schweizer Konkurrentin Syngenta schlucken. Das Übernahmeangebot beläuft sich auf 45 Milliarden Dollar. Die Amerikaner offerieren 449 Franken pro Syngenta-Aktie, die am Donnerstag auf 332,70 Fr. geschlossen hatte. Trotzdem weist Syngenta die als unfreundlich taxierte Offerte zurück.

Gestern wurde bekannt, dass Syngenta in Monthey VS 116 Stellen streicht. Im November hatte Syngenta angekündigt, dass in Basel 500 Jobs wegfallen.

Schon im vergangenen Sommer gab es Übernahmegerüchte. Es hiess damals aber auch, die Gespräche zwischen den Konzernen seien beendet worden. Jetzt hat Monsanto ein konkretes Angebot unterbreitet.

Der Verwaltungsrat habe nach eingehender Analyse und unter Beizug von Rechts- und Finanzexperten einstimmig beschlossen, die unerbetene Übernahmeofferte abzulehnen, teilte Syngenta am Freitag mit.

Das Angebot bewerte Syngenta angesichts der Zukunftsaussichten zu tief und unterschätze die bedeutenden Risiken einer solchen Transaktion wie behördliche Genehmigungen und die öffentliche Meinung, heisst es weiter. Der Vorschlag von Monsanto sei nicht im besten Interesse von Syngenta, der Aktionäre und anderen Anspruchsgruppen.

Das Unternehmen betonte zudem, es sei auf Kurs, die für das laufende Jahr angestrebten Einsparungen von 265 Mio. Dollar zu erreichen. Zudem bestätigte Syngenta das Sparziel von 1 Milliarde bis 2018.

Die Offerte von Monsanto enthält laut weiteren Angaben einen Baranteil von 45 Prozent. Bei einer Übernahme würde ein Konzern mit einem Umsatz von 31 Milliarden Dollar entstehen. Monsanto war Insidern zufolge bereits im vergangenen Jahr mit Kaufabsichten bei Syngenta abgeblitzt. Doch die Amerikaner hätten nie aufgegeben und wollten die Fusion durchziehen.

Syngenta entstand im Jahr 2000 aus der Fusion der Agroaktivitäten von Novartis und der britischen AstraZeneca. Das kombinierte Geschäft von Syngenta und Monsanto wäre der grösste Anbieter sowohl für Saatgut als auch für Pflanzenschutzmittel weltweit. Syngenta ist heute führend bei Pestiziden, Monsanto beim Saatgut. (SDA/zeb)

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