So tief wie seit 20 Jahren nicht mehr!
Arbeitslosenquote verharrt unter 2-Prozent-Schwelle

Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz liegt weiterhin auf einem sehr tiefen Niveau. Das zeigen neuste Zahlen vom Seco.
Publiziert: 07.11.2022 um 08:10 Uhr
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Aktualisiert: 07.11.2022 um 08:16 Uhr

Im Oktober ist die Arbeitslosenquote den zweiten Monat in Folge unter der Schwelle von 2 Prozent verblieben. Lässt man den Blick mehr als einen Monat zurückschweifen, so lag die Quote letztmals vor über zwanzig Jahren auf einem derart tiefen Wert.

Ende Oktober waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 89'636 Menschen als arbeitslos gemeldet. Das waren zwar 110 mehr als im September, aber immer noch 27'097 weniger verglichen mit dem Vorjahresmonat, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Montag mitteilte. Das führte dazu, dass die Arbeitslosenquote zum Vormonat bei 1,9 Prozent stagnierte.

Saisonbereinigt, also unter Ausklammerung saisonaler Faktoren, verharrte sie derweil bei 2,1 Prozent. Die von der Nachrichtenagentur AWP befragten Ökonomen hatten eher einen zumindest geringfügigen Anstieg erwartet.

Unter 2 Prozent Arbeitslosigkeit: Lässt man den Blick mehr als einen Monat zurückschweifen, so lag die Quote letztmals vor über zwanzig Jahren auf einem derart tiefen Wert.

Für Unternehmen ist es aktuell so schwierig wie seit langem nicht mehr, geeignetes Personal zu finden. Unter 2 Prozent hatte die Arbeitslosenquote vor dem September 2022 zuletzt im Oktober 2001 gelegen. Vor einem Jahr hatte die Quote noch 2,5 Prozent betragen.

Jobmarkt ausgetrocknet

Wie ausgetrocknet der Jobmarkt in der Schweiz ist, lässt sich auch anhand der Daten zur Stellensuche ablesen. Im Oktober lag diese Zahl mit 160'094 laut Seco zwar um 695 höher als im September. Vor Jahresfrist waren es aber 43'759 Personen mehr. Die bei den RAV gemeldeten Stellen verringerte sich im Berichtsmonat derweil um 6953 auf 62'889.

Von den als offen gemeldeten Stellen unterlagen den Angaben zufolge 49'563 der Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 5 Prozent. Zu diesen Berufen zählen mehrere aus der Hotellerie und Gastronomie oder dem Bau. Die Liste dazu wird jeweils auf ein neues Jahr hin aktualisiert.

Kaum mehr eine Rolle am Schweizer Arbeitsmarkt spielt das Instrument der Kurzarbeit. Im August - die Daten werden mit Verzögerung gemeldet - waren nur noch 1595 Personen in Kurzarbeit. Damit ging die Zahl der Kurzarbeiter gegenüber dem Vormonat Juli um 397 Personen weiter deutlich zurück. Die Anzahl von Kurzarbeit betroffenen Firmen reduzierte sich um rund 32 Prozent auf noch 236 Unternehmen.

Was die Aussteuerungen anbelangt, so belief sich die Zahl der Personen, welche ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats August 2022 ausgeschöpft hatten, gemäss vorläufigen Angaben auf 2266 Personen. (SDA)

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