Swiss fliegt 264 Millionen Franken Gewinn ein
Flugtickets werden mittelfristig teurer

Die Lufthansa-Tochter ist nicht mehr ganz so gut gestartet wie im Rekordjahr 2023: Die Swiss erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich weniger Gewinn. Auch bei der Pünktlichkeit hapert es wegen des stürmischen Junis.
Publiziert: 31.07.2024 um 07:05 Uhr
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Aktualisiert: 31.07.2024 um 15:16 Uhr

Die Swiss hat im ersten Halbjahr den Umsatz weiter gesteigert. Der Gewinn ging aber zurück. Von Januar bis Juni 2024 erwirtschaftete die Fluggesellschaft einen um 5,5 Prozent höheren Umsatz von 2,7 Milliarden Franken, wie sie am Mittwoch bekannt gab. Der Betriebsgewinn lag mit 264,2 Millionen Franken allerdings um 22 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.

Dafür nennt die Swiss zwei Hauptgründe: Einerseits habe sich die Marktsituation normalisiert, weil sich die Kapazitätsengpässe aus dem Vorjahr nun weitgehend aufgelöst hätten. Andererseits seien die Kosten insbesondere aufgrund von höheren Löhnen, Gebühren und Aufwendungen für die laufende Wartung der Flotte gestiegen.

Ticketpreise werden wieder steigen

Diese höheren Kosten hat die Swiss bisher nicht an die Passagiere weitergegeben. «Im ersten Halbjahr sind die Ticketpreise um rund 4 Prozent gesunken. Auch im Gesamtjahr 2023 gab es einen Rückgang von 3 Prozent», erklärt Finanzchef Dennis Weber in einem Mediencall. Wegen der Inflation liegen die Ticketpreise aber immer noch über dem Niveau von 2019 – also vor der Corona-Pandemie. Die Flugbranche ist von der Teuerung stärker betroffen als andere.

Die Preise werden wohl nicht wieder auf das Vor-Corona-Niveau sinken: «Fliegen wird teurer. Also müssen auch die Ticketpreise mittel- bis langfristig steigen», so Weber, der sein Amt diesen Mai angetreten ist. Ab wann die Preise wieder steigen könnten, wollte der Finanzchef nicht verraten. Schliesslich werden diese auch massgeblich von Angebot und Nachfrage beeinflusst.

Der Betriebsgewinn der Swiss lag mit 264,2 Millionen Franken um 22 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.
Foto: Sven Thomann
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Das vorgelegte Halbjahresresultat zeigt auch, dass sich die Swiss im zweiten Quartal wieder deutlich steigern konnte: Im Startquartal war der Betriebsgewinn noch um 60 Prozent unter Vorjahr gelegen. In den Monaten April bis Juni lag das operative Ergebnis mit 233,4 Millionen Schweizer Franken noch rund 10 Prozent unter Vorjahr.

Wetter sorgt für verärgerte Passagiere

Im Juni hatte das nasse Wetter der Swiss einen Strich durch die Richtung gemacht. In den ersten fünf Monaten des Jahres hatte die Airline ihr selbstgesetztes Pünktlichkeitsziel von 70 Prozent knapp übertroffen. «Mit dem Juni sind im ersten Halbjahr 63 Prozent unserer Flugzeuge pünktlich abgehoben. Gerade in der Hauptferiensaison ist das für unsere Passagiere natürlich sehr bedauerlich», so Weber.

Dabei hat die Swiss den Fokus darauf gelegt, dass die Maschinen am frühen Morgen pünktlich abfliegen können. «Ansonsten ist das sehr schwer wieder aufzuholen, und es wäre zu weiteren Verspätungen gekommen», erklärt Weber. Auf die Strategie setzt die Swiss auch weiterhin.

Das rekordhohe Passagieraufkommen erschwert die Situation jedoch zusätzlich. «Die Pünktlichkeit wird eine Herausforderung bleibe. Wir setzen alles daran, um so gut wie möglich zu performen», sagt der Finanzchef.

Mehr Passagiere, Flüge und Sitzkilometer

Die Swiss beförderte von Januar bis Juni rund 8,5 Millionen Passagiere und damit 12,3 Prozent mehr als noch in der Vergleichsperiode 2023. Die Airline führte mehr als 69'000 Flüge durch, ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Über das gesamte Streckennetz hinweg habe die Swiss im ersten Semester 12,4 Prozent mehr Sitzkilometer angeboten und gleichzeitig die Anzahl der verkauften Sitzkilometer um 10,5 Prozent erhöht. Die Flüge waren durchschnittlich zu 81,9 Prozent ausgelastet – und damit 1,4 Prozentpunkte weniger stark als im Vorjahr.

Für das Gesamtjahr 2024 rechnet die Swiss nun mit einem Kapazitätswachstum gemessen in angebotenen Sitzkilometern von knapp 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit werde die Kapazität voraussichtlich rund 95 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 erreichen.

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