Staaten warnen vor Reisen in die Schweiz
Machen die USA jetzt die Grenze wieder dicht?

Die USA rufen für die Schweiz die höchste Corona-Warnstufe aus. «Vermeiden Sie Reisen in die Schweiz», heisst es von offizieller Seite. Reisen zwischen den beiden Ländern sind seit kurzem wieder möglich. Doch wie lange noch?
Publiziert: 17.11.2021 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2021 um 17:17 Uhr
Sarah Frattaroli

Die Freude war gross, der Ansturm enorm: Nach 20 Monaten öffneten die USA am 8. November ihre Grenzen für Europäerinnen und Europäer, und damit auch für die Schweiz. Am Flughafen Zürich gab es chaotische Szenen, die Swiss-Hotline war vor lauter Anfragen zwischenzeitlich lahmgelegt.

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Doch kurz nach der langersehnten Grenzöffnung herrscht bereits wieder Ernüchterung. Aufgrund der stark steigenden Corona-Fallzahlen in Europa haben die US-Gesundheitsbehörden eine Reisewarnung ausgesprochen.

Für die Schweiz heisst es von offizieller Seite zum Beispiel: «Vermeiden Sie Reisen in die Schweiz. Wenn Sie in die Schweiz reisen müssen, stellen Sie sicher, dass Sie vollständig geimpft sind. Aufgrund der aktuellen Lage in der Schweiz riskieren auch vollständig geimpfte Reisende eine Covid-Infektion.»

Am 8. November haben die USA ihre Grenzen wieder für Touristen aus Europa geöffnet. Szene am Flughafen in Boston.
Foto: keystone-sda.ch
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Höchste Warnstufe für die Schweiz

Die Schweiz fällt in die höchste Warnstufe 4. Gleiches gilt etwa für Österreich, Grossbritannien und Holland. Die Amerikaner haben denn auch allen Grund, ihre Bürgerinnen und Bürger vor den hiesigen Infektionszahlen zu warnen. In den USA liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 178. In der Schweiz bei 298. Bei der Impfung hingegen steht die Schweiz besser da. Hierzulande sind 65 Prozent doppelt geimpft, in den USA 59 Prozent.

Die Reisewarnung der USA für die Schweiz und weite Teile Europas nähren die Angst, dass die transatlantischen Grenzen bald wieder geschlossen werden könnten – wenige Wochen nach ihrer Wiedereröffnung.

Offizielle Ankündigungen in diese Richtung gibt es aktuell zwar nicht. Aber wenn die Corona-Pandemie von einem geprägt ist, dann von Überraschungen.

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Reiseveranstalter hoffen weiter auf offene Grenzen

Die Schweizer kümmert es bisher wenig, sie buchen weiterhin fleissig, sagt etwa Hotelplan-Sprecherin Tanja Pöll. «Die Nachfrage für Reisen in die USA ist seit Bekanntgabe der Grenzöffnung deutlich gestiegen, insbesondere fürs Weihnachtsshopping in New York oder für Ferien in Florida im Dezember und Januar.»

Ob sie mit erneuten Grenzschliessungen rechnet? «Schwierig abzuschätzen», sagt Pöll nur. Konkreter wird die Konkurrenz. Kuoni-Sprecher Markus Flick: «Wir haben keine Kenntnis von etwaigen Plänen, die Grenzöffnung in den Vereinigten Staaten für geimpfte Menschen wieder rückgängig zu machen.»

PCR- statt Antigen-Test Pflicht

Ins gleiche Horn stösst Tui. Sprecherin Milica Vujcic schliesst aber nicht aus, dass den USA-Reisenden weitere Steine in den Weg gelegt werden. «Wir rechnen nicht damit, dass die Grenzschliessung erneut so drastisch stattfindet. Sondern dass die Einreisebestimmungen allenfalls nochmals verschärft werden könnten. Beispielsweise mit zusätzlichen Tests.»

Knackpunkt: Eine doppelte Impfung sowie ein negativer Corona-Test sind für eine USA-Reise schon heute Pflicht. Möglich wäre höchstens, dass die USA nur noch PCR-Tests akzeptieren. Heute reicht auch ein Antigen-Test.

So oder so. Die grosse Welle an USA-Buchungen erwarten die Reisebüros erst nächsten Sommer. Besonders, weil viele Leute in der Pandemie gelernt haben, ihre Ferien kurzfristig zu planen.

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