«Lucy» in Zürich leuchtet wieder
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Der Advent ist eingeläutet:«Lucy» in Zürich leuchtet wieder

Städte haben unterschiedliche Ansätze
Wie heilig ist die Weihnachtsbeleuchtung?

Alle müssen einen Beitrag zum Stromsparen leisten. Bei den städtischen Weihnachtsbeleuchtungen gibt es hierzu völlig unterschiedliche Ansätze.
Publiziert: 24.11.2022 um 16:47 Uhr
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Aktualisiert: 24.11.2022 um 22:15 Uhr

Bleibt es dieses Jahr dunkel in den Einkaufspassagen? Zumindest die Grossverteiler Migros und Coop oder Warenhäuser wie das Glatt in Wallisellen ZH verzichten heuer ganz auf grosse Weihnachtsbeleuchtung. Doch nach den Entbehrungen der Corona-Jahre scheuen sich viele Städte wie auch Geschäfte, vollständig auf besinnliche Lichter zu verzichten.

In Zürich, Bern oder Zug werden die offiziellen Weihnachtsbeleuchtungen jedoch weniger lang in Betrieb sein.

Spareffekt ist minimal

Zum Beispiel wird die Beleuchtung Lucy an der Zürcher Bahnhofstrasse ab der Inbetriebnahme am 24. November 3,5 Stunden weniger pro Tag leuchten. Die Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse sagt dazu: «Aufgrund der Energieeffizienz und dem ohnehin tiefen Stromverbrauch von Lucy ist der Spareffekt minimal. Es geht darum, mit gutem Beispiel voranzugehen und ein Zeichen zu setzen.»

Die Weihnachtsbeleuchtung Lucy an der Zürcher Bahnhofstrasse läutet die Adventszeit ein. Darauf will fast niemand komplett verzichten.
Foto: keystone-sda.ch
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Laut Milan Prenosil (60), Präsident der Zürcher City Vereinigung, nehmen auch viele Geschäfte das Thema ernst; spätabends seien in der Zürcher Innenstadt viele Geschäfte verdunkelt. Es gebe aber auch solche, die «ihren eigenen Weg gehen». Das Illuminarium im Landesmuseum wird seinerseits weniger Shows zeigen und die Luminarien früher ausschalten.

Bern spart 15 Prozent Strom

Auch Bern macht weniger. Auf Anfrage heisst es, dass die Stadt mit Energiesparmassnahmen bei den Weihnachts- und Winteranlässen sowie bei der Weihnachtsbeleuchtung Stromeinsparungen von rund 15 Prozent erziele.

Einen anderen Weg geht die Stadt St. Gallen, sie verzichtet auf Weihnachtsbeleuchtungen in Schulen, Sport- und Freizeitanlagen sowie Verwaltungsgebäuden. Doch an der «Sternenstadt» wird nicht gerüttelt.

Luzern stellt Kerzenlaternen auf

Es gibt auch kreative Lösungen, um den Stromverbrauch zu verringern. Die Stadt Luzern etwa verzichtet auf elektrische Weihnachtsbeleuchtung und stellt dieses Jahr 500 Kerzenlaternen auf. Dazu soll eine Weihnachtsbaumdekoration mit Muskelkraft von Passanten erleuchtet werden.

Dieselbe Initiative wird übrigens im Weihnachtsdorf im Zürcher Hauptbahnhof ergriffen: Anstelle des grossen Swarovski-Baums wird der Christbaum in diesem Jahr per Velodynamo mit Muskelkraft von Passanten beleuchtet.

Sicher ist: Weihnachtsbeleuchtungen werden weiter kontrovers diskutiert, solange Gemeinden und Städte diese im föderalistischen Flickenteppich umsetzen. Dabei sind die Einsparungen durch verkürzte Leuchtzeiten vergleichsweise gering. Aber jede Kilowattstunde zählt.


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