Steigende Energiepreise sorgen für massive Kosten
Wer mit Elektro-Öfeli heizt, zahlt 6000 Franken

In Schweizer Ferienwohnungen kommen nicht selten noch Elektroheizungen zum Einsatz. Die Stromschleudern sorgen 2023 für eine gesalzene Rechnung. Deutlich weniger Strom verbrauchen Wärmepumpen.
Publiziert: 24.11.2022 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2022 um 12:50 Uhr
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Dorothea VollenweiderRedaktorin Wirtschaft

Die Kosten für Öl und Gas sind im Jahr 2022 wegen des Kriegs in der Ukraine in schwindelerregende Höhen geschnellt. Doch auch wer mit Strom heizt, muss mit steigenden Preisen rechnen. Die Preise für Elektrizität wurden erhöht, weil diese teilweise in Gaskraftwerken erzeugt wird.

Was heisst das für Haushalte, die mit Elektroheizungen oder Wärmepumpen heizen? Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat die zu erwartenden Kosten für ein Standard-Einfamilienhaus in der Schweiz berechnet. Das Einfamilienhaus hat Baujahr 2005 und eine Wohnfläche von 150 Quadratmetern. Ein solches Objekt benötigt jährlich 120 Kilowattstunden (kWh) Heizenergie pro Quadratmeter.

Kosten steigen um 100 Prozent

Zur Orientierung: Mit einer Kilowattstunde lässt sich beispielsweise ein Kuchen backen. Verrechnet man die benötigten Kilowattstunden mit den durchschnittlichen Preisen für Strom, wird klar: Wer aktuell mit einer Elektroheizung heizt, dem drohen im Jahr 2023 massive Mehrkosten.

Elektroheizungen sind regelrechte Stromschleudern.
Foto: imago images/Shotshop
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Laut der ZKB müssen Haushalte mit Elektroheizung 2023 mit Kosten von bis zu 6000 Franken rechnen. Im Schnitt steigen sie im Vergleich zum Vorjahr um 100 Prozent auf rund 4420 Franken.

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Alte Ferienwohnungen sind Stromschleudern

Stellt sich die Frage, wer seine Raumtemperatur noch immer mit Elektroheizungen reguliert. In der Schweiz werden sie meist in Zweitwohnungen eingesetzt. Dort kommen sie zum Teil zum Einsatz, weil die Einbaukosten tief sind. Aber auch, weil es an Alternativen mangelt.

Solche Ferienwohnungen sind nicht selten in die Jahre gekommen und schlecht isoliert. Es sind also regelrechte Stromschleudern. Gemäss Bundesamt für Energie (BFE) verbrauchen die 43'000 Ferienwohnungen mit Elektroheizungen jährlich 625 Gigawattstunden Strom.

Wärmepumpen brauchen weniger Strom

Haushalte mit alternativen Heizsystemen, die ebenfalls mit Strom betrieben werden, kommen im Vergleich dazu deutlich besser davon. Wer in den letzten Jahren auf Wärmepumpe umgerüstet hat, muss zwar auch mit steigenden Kosten rechnen. Doch Wärmepumpen sind fast dreimal so effizient wie Elektroheizkörper. Die Stromrechnung wird 2023 deshalb einen Bruchteil einer Elektroheizungs-Abrechnung ausmachen.

Für Haushalte mit Wärmepumpen werden die Heizkosten im Jahr 2023 im Schweizer Schnitt um 550 Franken auf 1580 Franken steigen. Eine Umrüstung lohnt sich deshalb nicht nur für die Umwelt, sondern auch fürs Portemonnaie. Allerdings dürfte das in nächster Zeit schwierig werden. Diesen Winter wird kein Haushalt mehr auf Wärmepumpe umsteigen können. Weil die Handwerker und das Material dafür fehlen.

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