Anleger und Investoren flüchten in Scharen aus dem Euro. Der Folge: Der Euro fällt und fällt, vor allem gegenüber dem Dollar. Denn es zeichnet sich immer mehr ab, dass Europa ein harter Winter bevorsteht. Zwar sind die Gasspeicher inzwischen gut gefüllt. Nur wird das nicht ausreichen, um Europa mit genügend Strom und Heizenergie zu versorgen. Es braucht zwingen Gas aus anderen Quellen, sollte Russland tatsächlich den Gashahn zudrehen.
Besonders verschärft hat sich die Gaskrise wegen des Unterbruchs der Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1. Diese sollte durch die Ostsee russisches Gas nach Deutschland liefern. Russland begründet den Unterbruch mit technischen Schwierigkeiten und Wartungsarbeiten. Immer Experten halten das für eine Ausrede, um den Druck auf Deutschland und seine Regierung zu erhöhen. Der Gaspreis schoss am Spotmarkt zeitweise um 30 Prozent nach oben.
Wegen der Krise wird der Dollar immer mehr zur globalen Fluchtwährung. Der Euro ist auf den Stand von 0,9881 Dollar gefallen. Weniger hatte ein Euro zuletzt zum Ende des Jahres 2002 gekostet. Auch zum Franken hat sich Euro über das Wochenende abgeschwächt. Denn auch der Franken gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Der Euro wird derzeit zu 0,9716 Franken gehandelt und damit rund einen halben Rappen tiefer als noch am Freitagabend.
Nicht nur der Euro fällt, auch die Börsen. Der Dax ist am Montagmorgen eingebrochen, auch der Schweizer Leitindex fällt um über 1,7 Prozent. Die Angst vor einer Krise vergleichbar mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers macht derzeit an den Märkten die Runde. Das Ende der US-Investmentbank im Jahr 2008 gilt als Höhepunkt der globalen Finanzkrise. Anschliessend stürzten die Börsen weltweit ab. (SDA/koh)