Traditionshersteller Biella schliesst Produktion in Brügg BE – 45 Mitarbeiter entlassen
Schweizer Büro-Ikone kommt neu aus der EU

Die berühmten Bundesordner werden ab dem nächsten Jahr nicht mehr in der Schweiz hergestellt. Die Büroartikel-Firma Biella schliesst ihre Produktion in Brügg BE. Betroffen sind rund 45 Mitarbeitende.
Publiziert: 13.09.2023 um 13:59 Uhr
Früher waren die Bundesordner von Biella aus keinem Büro wegzudenken.
Foto: GAETAN BALLY
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Die Mitarbeitenden seien am Dienstag über die Verlagerung der Produktion ins Ausland ab 2024 informiert worden, teilte Biella am Mittwoch mit. Ein Sozialplan sei ihnen angeboten worden und ein Konsultationsverfahren gestartet.

Biella setze weiterhin auf den Standort Schweiz, «als Marke mit einer verkleinerten Organisation». Die Arbeitsplätze in den Bereichen Verkauf, Marketing und Logistik seien von der Veränderung nicht betroffen.

Biella gehört seit 2019 zur französischen Exacompta-Clairefontaine Gruppe. Das Unternehmen begründet die Schliessung des Standortes Brügg mit der sinkenden Nachfrage nach seinen traditionellen Produkten. In den vergangenen Jahren sei die Produktion der ikonischen Ordner von 15 Millionen auf knapp die Hälfte gesunken.

Nach Toblerone die nächste Traditionsmarke

Wie das Bieler Online-Medium Ajour.ch meldet, seien zahlreiche Mitarbeitende seit Jahrzehnten beim Unternehmen tätig und über 50 Jahre alt. Ein konkretes Schliessungsdatum sei ihnen noch nicht genannt worden. Da es sich um eine geplante Massenentlassung handelt, starte nun das gesetzlich vorgeschriebene Konsultationsverfahren.

Mit der Verlagerung der Produktionsstätte verliert die Schweiz erneut eine Marken-Ikone. Bereits im März teilte der amerikanische Lebensmittelkonzern Mondelez mit, dass das Schoggi-Urgestein Toblerone – zumindest teilweise – von Bern in die Slowakei verlegt wird. Das ikonische Matterhorn auf der Verpackung musste daher einem anderen Berg weichen.

(SDA/sak)

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