Folge des Ukraine-Krieges
Coop-Tochter Transgourmet zieht sich aus Russland zurück

Die Grosshandels-Tochter von Coop geschäftet nicht mehr mit Russland. Die Geschäftstätigkeiten werden aber im Rahmen eines Management Buyouts vor Ort weitergeführt.
Publiziert: 25.03.2022 um 12:31 Uhr
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Aktualisiert: 25.03.2022 um 15:06 Uhr
Patrik Berger

Die Coop-Tochter Transgourmet hat beschlossen, sich vollständig aus den Geschäftstätigkeiten in Russland zurückzuziehen. Das teilt Coop heute Freitag mit. Transgourmet war seit 2011 in Russland tätig. «Die Geschäftsaktivitäten von Selgros und Global Foods werden im Rahmen eines Management Buyouts vor Ort weitergeführt», heisst es in einer Medienmitteilung.

Damit könne den betroffenen Mitarbeitenden eine Perspektive gegeben werden. Selgros und Global Foods beschäftigen in Russland 1800 Mitarbeitende. «Diese Bestrebungen stehen unter Vorbehalt der russischen Kartellbehörden», heisst es weiter. Selgros und Global Foods sind hauptsächlich in Moskau tätig.

110 Millionen Umsatz in Russland

Mit dem Tochterunternehmen Transgourmet Holding AG ist die Coop-Gruppe im internationalen Grosshandel vertreten. Transgourmet ist der zweitgrösste Player im Abhol- und Belieferungsgrosshandel in Europa. Sie bedient Kunden aus der Gastronomie und dem Gewerbe und ist in Deutschland, Polen, Rumänien, Russland, Frankreich, Spanien, Österreich und der Schweiz tätig. Die Transgourmet Holding AG hat ihren Sitz in Basel.

Transgourmet zieht sich aus Russland zurück.
Foto: PD

Der Umsatz von Transgourmet in Russland belief sich auf 110 Millionen. Dieser macht somit nur einen kleinen Anteil am gesamten Umsatz der Transgourmet-Gruppe von 9,1 Milliarden aus.

Für 700 Millionen Franken gekauft

Das Grosshandelsgeschäft wird zur Wachstumsmaschine für Coop. Trotz Flaute im Heimmarkt steigern die Basler den Umsatz markant. 2010 tönte es noch anders! Gerade hatte sich Coop für geschätzte 700 Millionen Franken den Grosshändler Transgourmet einverleibt. Dieser beliefert in ganz Europa Supermärkte.

Damit werde sich die Basler Genossenschaft eine blutige Nase holen, so viele Experten. Genau wie alle anderen Schweizer Händler, die sich zuvor schon im Ausland versucht hatten. Eine Fehleinschätzung, wie sich heute zeigt.

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