Trotz Rekordumsatz
Ems-Chemie mit Gewinnrückgang im 2022

Der Spezialchemiekonzern Ems blickt auf ein schwieriges Geschäftsjahr 2022 zurück. Während der Umsatz erneut zunahm, sanken die Gewinnzahlen erstmals seit dem Coronajahr 2020. In der Folge sinkt auch die Ausschüttung an die Aktionäre.
Publiziert: 10.02.2023 um 07:52 Uhr
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Aktualisiert: 10.02.2023 um 08:45 Uhr

Der Umsatz stieg um 8,3 Prozent auf 2,44 Milliarden Franken, wie Ems am Freitag mitteilte. Das sei ein Rekordumsatz, betonte das Unternehmen. Währungsbereinigt stieg der Umsatz gar um 12,6 Prozent. Den grössten Teil davon erzielt das Unternehmen mit Polymeren, aus denen vor allem Autoteile, aber auch etwa Skischuhe oder Spielkonsolen gefertigt werden. Der Auto-Sektor steht für rund 60 Prozent der Ems-Umsätze.

Während das Jahr 2021 noch von einem grossen Nachholbedarf geprägt gewesen sei, hätten die Kunden nun aufgrund der zunehmend schwachen Konjunktur ihre Lagerbestände wieder abgebaut, erklärte Ems-Chemie. Und die steigenden Kosten, insbesondere für Rohstoffe, hätten Verkaufspreiserhöhungen bei den Kunden «unumgänglich» gemacht.

Erster Gewinnrückgang seit Coronapandemie

In der Folge sanken bei der Ems die Gewinnzahlen – das erste Mal seit dem Corona-Einbruch von 2020. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT etwa ging um 4,6 Prozent auf 611 Millionen Franken zurück. Damit blieb auch weniger vom Umsatz als Betriebsgewinn übrig als im Vorjahr: Die entsprechende Marge sank um mehr als 3 Prozentpunkte auf 25,0 Prozent. Ems hatte letztmals im Jahr 2015 mit 24,6 Prozent eine tiefere Profitabilität ausgewiesen.

Unter dem Strich blieben 535 Millionen Franken als Reingewinn - ein Minus von 3,3 Prozent. Das sei aber immer noch der zweithöchste Gewinn in der Firmengeschichte, hielt Ems fest. In der Folge sinkt die Dividende auf insgesamt 20 Franken je Aktie. Im Vorjahr hatte es 21 Franken gegeben.

Während der Umsatz über den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten lag, wurden diese mit den Gewinnzahlen leicht verfehlt.

Verkaufspreiserhöhungen bei den Kunden seien bei Ems «unumgänglich» gewesen.
Foto: keystone-sda.ch
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Wachstum für 2023 erwartet

2023 soll es wieder aufwärts gehen: Für das laufende Jahr geht Ems von einem Nettoumsatz und einem Betriebsergebnis (EBIT) «ganz leicht» über Vorjahr aus, hiess es weiter. Die Konjunktur dürfte gedämpft bleiben - insbesondere das erste Halbjahr dürfte gemäss Ems aufgrund der Covid-Situation in China und der gedrückten Konsumstimmung in Europa noch sehr verhalten ausfallen.

Zudem wird Finanzchef Oliver Flühler das Unternehmen per Ende März 2023 bereits wieder verlassen. Er war im vergangenen Mai von 4M zur Ems gestossen, um die Position des CFO zu übernehmen. Bis zur Ernennung einer Nachfolge werde Geschäftsleitungs-Mitglied Peter Germann die Verantwortung als CFO interimistisch übernehmen.

Neu in die Geschäftsleitung berufen wird per 1. März 2023 ferner Urs Janssen. Seine bisherige Verantwortung als Unternehmensbereichsleiter Ems-Services und Werkplatzleiter in Domat/Ems übernimmt Didier Grichting. Dieser stösst auf das gleiche Datum hin zur Firma. (SDA/kae)



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