Twint gewinnt, Cash verliert
Wie Corona Bezahl-Gewohnheiten auf den Kopf stellt

In der Corona-Krise nehmen Schweizerinnen und Schweizer Bargeld nicht mehr so gern in die Hand. Dafür zücken sie lieber die Debitkarte oder das Smartphone.
Publiziert: 24.02.2021 um 01:50 Uhr
Ulrich Rotzinger

Alte Liebe rostet nicht. So lautet das Sprichwort. Die Liebe der Bevölkerung zum Bargeld hat im Corona-Jahr allerdings an Glanz verloren. Erstmals wurde Cash vom Thron als beliebtestes Zahlungsmittel gestürzt. So lautet das Resultat einer Umfrage von Moneyland.

Gemäss dem Vergleichsdienst hat die Debitkarte bei Schweizerinnen und Schweizern Bargeld als wichtigstes Zahlungsmittel in deren Alltag abgelöst.

Weit über zwei Drittel der Befragten betrachten Debitkarten als unverzichtbar, gefolgt von Kreditkarten mit 71 Prozent. Cash kommt neu erst an dritter Stelle: Darauf möchten im Jahr 2021 zwar immer noch 67 Prozent nicht verzichten – vor einem Jahr waren es aber 78 Prozent gewesen.

Kontaktloses Zahlen hat im Corona-Jahr an Bedeutung bei der Bevölkerung gewonnen.
Foto: Keystone
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Junge stehen auf Revolut und Twint

Die Bezahl-App Twint ist klarer Profiteur beim kontaktlosen Zahlen, vor allem bei den 18- bis 25-Jährigen. Insgesamt wollen 43 Prozent der Befragten nicht mehr auf Twint verzichten. Vor der Corona-Krise lag der Anteil erst bei 26 Prozent.

Beliebt bei den Jungen ist auch die Revolut-Karte und -App. Betrachtet man ausschliesslich das Zahlen an der Ladenkasse, geben 98 Prozent an, Bargeld zu nutzen.

«Preis spielt bei Einkauf wichtigere Rolle»

Derzeit sind zahlreiche Geschäfte noch geschlossen. Doch Konsumenten können die geplante Wiedereröffnung Anfang März kaum erwarten, wie eine aktuelle Umfrage der Marketingfirma Profital zeigt. Sehen, Anfassen, Anprobieren: Obwohl die Läden ihr Onlinegeschäft massiv ausgebaut haben, fehlt zwei Drittel der Befragten das Einkaufen im stationären Handel.

Dass die Geschäfte mit Rabatten locken, komme den Konsumenten besonders entgegen. «Der Preis spielt bei vielen eine immer wichtigere Rolle», sagt Profital-Geschäftsführer Raphael Thommen. Die Corona-Krise habe zu einer bewussteren Einkaufsplanung geführt. Und auf was freuen sich die Konsumenten am meisten? Erstgenannt sind wieder offene Kleiderläden, gefolgt von Schuhgeschäften und Möbelhäusern.

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