Twitter
Musk droht abtrünnigen Werbekunden mit Gegenboykott

Tech-Milliardär Elon Musk droht, Werbekunden öffentlich blosszustellen, die keine Anzeigen mehr bei Twitter schalten.
Publiziert: 05.11.2022 um 05:13 Uhr
|
Aktualisiert: 06.11.2022 um 17:22 Uhr

Tech-Milliardär Elon Musk (51) hat gedroht, Werbekunden, die keine Anzeigen mehr bei Twitter mehr schalten, öffentlich blosszustellen.

Der neue Twitter-Besitzer reagierte mit seinem Tweet in der Nacht zum Samstag auf den Vorschlag eines rechten Lobbyisten, er solle die Werbekunden benennen, um sie mit einem Gegenboykott belegen. Musk schrieb in seiner Antwort: «Danke. Ein thermonukleares Benennen und Schämen ist exakt das, was passieren wird, wenn das nicht aufhört.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Sorgen von Firmen

In den vergangenen Tagen hatten unter anderem die Volkswagen-Gruppe, der Pharmakonzern Pfizer und der Lebensmittelriese Mondelez angekündigt, Werbung bei Twitter aussetzen zu wollen. Dass Firmen sich darüber sorgen, dass ihre Anzeigen neben negativen Inhalten auftauchen könnten, ist kein neues Phänomen. Auch Googles Videotochter Youtube hatte bereits damit zu kämpfen.

Firmen, die keine Werbung mehr bei Twitter schalten, sollen nach dem Willen des neuen Besitzers Elon Musk mit einem Gegenboykott belegt werden. (Archivbild)
Foto: Ringo H.W. Chiu

Musk hatte solche Sorgen selbst mit häufiger Kritik ausgelöst, Twitter habe zu sehr die Redefreiheit eingeschränkt. Vergangene Woche versuchte er dann, Werbekunden mit einem offenen Brief zu beruhigen: Twitter werde kein Ort sein, an dem man sich ohne Konsequenzen alles erlauben könne. Auch jetzt betont er, dass sich an den Inhalte-Regeln der Plattform bislang nichts verändert habe. Einige Werbekunden halten sich trotzdem zurück.

Aktivisten bedrohen angeblich Redefreiheit

Musk beklagte sich am Freitag über einen massiven Umsatzeinbruch und machte dafür Aktivistengruppen verantwortlich, die Druck auf die Unternehmen ausübten. Diese nicht näher umschriebenen Aktivisten versuchten, die Redefreiheit in Amerika zu zerstören.

Der rechte Internet-Lobbyist Mike Davis schlug daraufhin bei Twitter ein Gegenboykott der Werbekunden vor, die sich solchem Druck beugten. Davis wettert in mehreren Organisationen gegen die «Cancel-Kultur» und will Internet-Konzerne für die angebliche Unterdrückung konservativer Ansichten zur Verantwortung ziehen.

Musk hatte vergangene Woche den Kauf von Twitter für rund 44 Milliarden Dollar abgeschlossen und hat dafür unter anderem Schulden aufgenommen, die bedient werden müssen. Die Werbeeinnahmen sind fast für den gesamten Umsatz von Twitter verantwortlich. Ihr Rückgang ist deshalb besonders schmerzhaft. (SDA)

Elon Musk feuert Twitter-CEO
1:01
Aufräumen in der Teppichetage:Elon Musk feuert Twitter-CEO
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.