Für diese Uhr stehen Fans stundenlang Schlange
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Riesen-Hype um Billig-Omega:Für diese Uhr stehen Fans stundenlang Schlange

Uhrenexperte spricht Klartext
«Die Moonswatch bleibt eine Plastikuhr mit Quarzlaufwerk»

Der Verkaufsstart der Moonswatch hat rund um den Globus einen Hype ausgelöst. Ein Uhrenexperte erklärt, was in der Uhr steckt und warum einige verrückt nach der Spezial-Swatch sind.
Publiziert: 30.03.2022 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2022 um 18:27 Uhr
Uhrenexperte Oliver Adam erklärt den Hype um die Moonswatch.
Foto: zVg
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Christian Kolbe

Der Hype nimmt keine Ende: Noch immer werden im Internet für eine Moonswatch Preise von über 1000 Franken geboten, ein Gebot für knapp 10'000 Franken allerdings blieb die Ausnahme. Die «Bild»-Zeitung sah sich sogar veranlasst, ihre Leser vor dem überteuerten Kauf einer Uhr zu warnen, die nicht limitiert ist.

Auch der Uhrenexperte und Ladenbesitzer Oliver Adam (42) aus Frankfurt a.M. (D) kann sich die exorbitanten Preise im Internet nur bedingt erklären: «Es gibt immer Leute, die haben ein unstillbares Verlangen danach, etwas zu bekommen, was andere nicht gekriegt haben.»

Das erkläre zum Beispiel, warum sich am letzten Samstag rund um den Globus lange Schlangen vor ausgewählten Swatch-Shops gebildet haben. «Aber ich habe meinen Kunden davon abgeraten, auf Ebay diese überteuerten Preise zu bezahlen. Es wird keine Wertsteigerung bei der Moonswatch geben», so Adam.

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Hochwertige Swatch

Immerhin: Die Moonswatch, die die legendäre Moonwatch von Omega nachbildet, sei schon etwas hochwertiger als ein normales Swatchmodell, sagt Adam. «Die Verarbeitung ist besser, es sind keine Klebenähte zu sehen, das Gehäuse besteht nicht nur aus Plastik, sondern hat auch Keramikelemente.» Auch das Armband etwa sei von besserer Qualität. «Aber im Endeffekt bleibt die Moonswatch eine Plastikuhr mit Quarzlaufwerk», ordnet Adam ein.

Der Originalpreis von 250 Franken sei aber gerechtfertigt, da die Uhr in der Herstellung etwas mehr koste und die Zahl der Modelle beschränkt sei. Die Modellpalette umfasst die Planeten unseres Sonnensystems und den Erdmond. Das heisst, die Uhr wird nicht in der gleich grossen Stückzahl wie andere Swatch-Kollektionen produziert. Je mehr Exemplare die Fabrik ausspuckt, desto billiger kommt die einzelne Uhr den Produzenten zu stehen.

Für den Hype hat Adam eine einleuchtende Erklärung: «Die Lancierung der Moonswatch war eine superprofessionelle Marketingnummer.» Allein schon dafür habe die Swatch Group eine Auszeichnung verdient. Auf Social Media etwa entstand schnell der Eindruck, die Uhr könnte mit einer limitierten Auflage auf den Markt kommen. Das habe die Fans ebenso angelockt wie die Aussicht, den Nachbau einer Ikone der Uhrengeschichte am Handgelenk zu tragen.


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