Uhrenindustrie
Swatch kürzt Dividende wegen Coronakrise um knapp einen Drittel

der Nachfrageeinbruch im Zuge der Coronakrise zwingt nun auch Swatch zu weiteren Massnahmen. So schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine Kürzung der Dividende vor.
Publiziert: 17.04.2020 um 08:02 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2020 um 08:37 Uhr

Der hart vom Lockdown im Detailhandel und der Tourismusindustrie tangierte Uhrenkonzern schützt so seine eigene Liquidität. Statt 8 Franken sollen pro Inhaberaktie nur noch 5,50 Franken ausgeschüttet werden, wie aus der am Freitag veröffentlichten Einladung zur Generalversammlung hervorgeht.

Besitzer von Namenaktien erhalten pro Anteil noch 1,10 Franken statt wie zuvor vom Verwaltungsrat beantragt 1,60 Franken. Insgesamt reduziert sich die Ausschüttung der Swatch Group damit um rund 31 Prozent oder knapp 300 Millionen Franken.

Der Verwaltungsrat habe sich Zuge der Covid-19-Situation und den drastischen Folgen für die Wirtschaft für ein umsichtiges Vorgehen mit den finanziellen Mitteln der Gesellschaft entschieden, heisst es in der Medienmitteilung von Swatch.

Das oberste Führungs- und Aufsichtsgremium setzt gleichzeitig aber auch zu Kostensenkungen bei sich selbst an und reduziert die fixen Honorare des Verwaltungsrats um 30 Prozent. Gemäss dem aktuellen Vergütungsbericht belaufen sich diese auf insgesamt etwas mehr als eine 1 Million Franken pro Jahr.

Die Generalversammlung von Swatch wird am 14. Mai stattfinden. Aufgrund der Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wird diese ohne physische Präsenz der Aktionäre durchgeführt. Die Aktionäre werden angewiesen, ihre Aktionärsrechte über den unabhängigen Stimmrechtsvertreter wahrzunehmen.

Der Swatch-Konzern wird von der Coronakrise hart getroffen. Auf den Absatzeinbruch in den vergangenen Monaten in China und dem derzeitigen Lockdown in Europa, den USA und anderen für das Unternehmen wichtigen Märkten hat Swatch mit Arbeitszeitreduktionen in der Produktion und teilweisen vorübergehenden Betriebsschliessungen reagiert, wurde im März an der Bilanzmedienkonferenz bekannt gegeben.

Konkret hat der Bieler Konzern in der Schweiz in seinen Werken, Büros und Läden Kurzarbeit eingeführt. Von einem Jobabbau aufgrund der Krise will man indessen bei Swatch nichts wissen. «Wir brauchen die Leute, wenn die Erholung in der Uhrenbranche kommt - und die wird kommen», zeigte sich Konzernchef Nick Hayek im März optimistisch.

(SDA)

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