Lärm-Ärger für Zürcher im Juni
Darum dürfen Flugzeuge auch in der Nacht landen

Wegen einer Nato-Übung müssen sich Reisende am Flughafen Zürich möglicherweise in Geduld üben. Denn: Es kann zu Ausfällen und Störungen kommen.
Publiziert: 02.06.2023 um 12:51 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2023 um 14:34 Uhr

Die grossangelegte Nato-Luftwaffenübung «Air Defender 2023» führt im Juni zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr in ganz Europa, wie Blick bereits meldete. Für die Zeit der Nato-Übung hat der Flughafen Zürich vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) nun die Genehmigung erhalten, «Verspätungsabbau» bis 00.30 Uhr machen zu dürfen, wie Flughafensprecherin Bettina Kunz gegenüber Blick erwähnt.

Das heisst: Am Flughafen Zürich dürfen Flugzeuge in gewissen Fällen vorübergehend bis spätestens um 00.30 Uhr statt 23.30 Uhr starten und landen.

Der Flughafen Genf stellte keinen entsprechenden Antrag.

Air Defender 23 ist die grösste Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der Nato. (Archivbild)
Foto: CHRISTIAN CHARISIUS

Übungsflüge der Nato finden jeweils unter Woche statt

Für die Flug-Aktivitäten der vom 12. bis am 23. Juni stattfindenden Übung werde jeweils im Süden Deutschlands ein Sperrgebiet errichtet, wodurch die Kapazitäten im süddeutschen Luftraum für den gesamten Flugverkehr eingeschränkt sind, so das Bazl weiter.

Die Übungsflüge der Nato finden jeweils unter der Woche statt, am Wochenende sei deshalb nicht mit Einschränkungen zu rechnen. Für die genaue Planung der Flugzeiten ist die deutsche Bundeswehr verantwortlich. Die Schweizer Behörden, namentlich Skyguide, Luftwaffe und das Bazl seien mit den deutschen Behörden im Austausch. In der Schweiz werden keine Lufträume gesperrt.

Fluggäste müssen mehr Zeit einplanen

«Sowohl die Fluggesellschaften als auch die Flugsicherungen in Europa versuchen, die Auswirkungen möglichst gering zu halten», versichert Prisca Huguenin-dit-Lenoir, Sprecherin der Schweizer Flugsicherungsorganisation Skyguide. Trotzdem können Verspätungen oder gar Annullierungen von Flügen in ganz Europa nicht ausgeschlossen werden, «insbesondere bei Schlechtwetterlagen». Sie rät Fluggästen, sich in diesem Zeitraum frühzeitig über allfällige Änderungen der Flugzeiten zu informieren.

Um die Auswirkungen für die Fluggäste so gering wie möglich zu halten, hat Swiss hierzu eine eigene Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. «Sobald die Auswirkungen auf den Flugbetrieb klarer sind, wird Swiss transparent darüber informieren», heisst es bei der Airline auf Anfrage.

Die Schweiz macht nicht mit

«Air Defender 23» ist die grösste Verlegeübung von Luftstreitkräften seit der Gründung des nordatlantischen Verteidigungsbündnisses Nato im Jahr 1949. Das Ziel ist es, Luftoperationen mit verbündeten Luftstreitkräften zu üben, wie die Deutsche Bundeswehr bekannt gab. 25 Nationen mit 250 Flugzeugen und 10'000 Soldaten und Soldatinnen nehmen teil.

Neben Deutschland sind auch die Schweizer Nachbarländer Frankreich und Italien an der Übung beteiligt. Die Schweiz macht nicht mit, wie ein Armeesprecher auf Anfrage sagte. (SDA/jcm/rae)

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